Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.04.2019 12:00

Rücklagen bald aufgebraucht

Das wird auch im kommenden Jahr der Fall sein. Heuer werden zudem die Rücklagemittel aller Voraussicht nach bis auf die gesetzliche Mindestrücklage aufgebraucht werden. Zu Beginn des Jahres lagen sie noch bei rund 915.000 Euro. Als „insgesamt relativ prekär” bezeichnete Bürgermeister Dietrich Binder die Haushaltssituation.

Ab 2021 soll sich die finanzielle Lage durch die angestrebte Kostendeckung im Bereich der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung wieder verbessern, wie Kämmerin Georgia von Kobyletzki am Montagabend erklärte.

Zu den größten Einnahmequellen der Gemeinde zählen die Einkommensteuer (Erhöhung um 34.000 Euro), die Schlüsselzuweisungen (27.000 Euro niedriger als im Vorjahr), die Grundsteuer auf ungefährer Höhe des Vorjahresniveaus und die Gewerbesteuer.

Im Verwaltungshaushalt schlägt die Kreisumlage als größter Posten zu Buche. Sie steigt um rund 57.000 Euro an. Der sogenannte sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand der Gemeinde wird ebenfalls rund 118.000 Euro höher. Darin enthalten sind unter anderem planerische Ausgaben für die Dorfentwicklung (46.000 Euro) und die Kosten für die Neu- und Globalkalkulation der Wassergebühren und -beiträge (22.000 Euro) sowie für die Abwasserbeseitigung (13.000 Euro). Die Verwaltungs- und Betriebskostenumlagen erhöhen sich um rund 93.000 Euro, zum einen aufgrund von generellen Mehrausgaben (Verwaltungs-, Betriebs-, Personalkosten), hier spielt aber auch die Sanierungsmaßnahme an der Willprechtszeller Schule eine entscheidende Rolle. Sie schlägt sich auch im Vermögenshaushalt in Form eines erhöhten Investitionszuschusses nieder (214.900 Euro). Baumaßnahmen (Wasser, Baugebiete, Kanalbau) machen in ihm 31 Prozent der Ausgaben aus.

Warum über 900.000 Euro für den Grunderwerb angesetzt seien und 10 000 Euro für die Renaturierung des Moosgrabens, aber nur 47 000 Euro für den Straßenunterhalt, wollte Robert Langenegger wissen. „Da sollten wir mehr tun”, befand er. Nach ausführlicher Diskussion entschied sich das Gremium schließlich dazu, die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans, die erst in der vorangegangenen Sitzung beschlossen worden war, um ein Jahr zu schieben. So spart sich die Gemeinde momentan 10 000 Euro, die nun in den Straßenunterhalt fließen können. Insgesamt sind in diesem Jahr dann dafür 57 000 Euro vorgesehen.


Von Nayra Weber
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