Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.03.2015 12:00

Fechten: Kleiner Stratege mit feiner Klinge

Bei seiner ersten „Bayerischen”   gleich Meister des Jahrgangs 2005: Fechttalent Dennis Plischke.	Foto: privat (Foto: privat)
Bei seiner ersten „Bayerischen” gleich Meister des Jahrgangs 2005: Fechttalent Dennis Plischke. Foto: privat (Foto: privat)
Bei seiner ersten „Bayerischen” gleich Meister des Jahrgangs 2005: Fechttalent Dennis Plischke. Foto: privat (Foto: privat)
Bei seiner ersten „Bayerischen” gleich Meister des Jahrgangs 2005: Fechttalent Dennis Plischke. Foto: privat (Foto: privat)
Bei seiner ersten „Bayerischen” gleich Meister des Jahrgangs 2005: Fechttalent Dennis Plischke. Foto: privat (Foto: privat)

Ihr Bub sei von klein auf überaus aktiv gewesen, erzählt Mutter Yvonne. Mit drei Jahren fing das Einzelkind an Schach zu spielen, später kamen Skifahren (alpin und nordisch) und Fußball hinzu. Was letztere Disziplin angeht, will Dennis seinem Vater nacheifern und Trainer werden. Heiko Plischke (stammt wie seine Frau aus Dresden, seit zehn Jahren wohnt die Familie in Landsmannsdorf bei Adelzhausen) hatte mal die A-Junioren des TSV Aindling unter seinem Kommando. Aktuell coacht er den Bayernligisten SpVgg Landshut und die C-Jugend des SV Mering, dazu betreibt er eine mobile Fußballschule.

Mit Fechten allein ist Dennis Plischke nicht ausgelastet, obwohl er, seit er in der 4. Klasse ist, beim MTV München unter dem ehemaligen Bundestrainer Artur Wojtyczka drei Mal wöchentlich trainiert. Den Fahrdienst zum Goetheplatz übernehmen die Eltern. Der Vater chauffiert den Sohn nach der Schule am Nachmittag hin, macht halt auf dem Weg zu einer seiner Übungseinheiten einen Umweg, die in München arbeitende Mutter holt ihn gegen halb sieben ab. „Das sind lange Tage für den Jungen”, sagt Yvonne Plischke.

Zu fechten begonnen hat Dennis bei Schwaben Augsburg unter Trainer Vladimir Schneider mit dem Degen. Bei den Bambini wurde er gleich schwäbischer Meister. Mit dem Wechsel nach München vor zwei Jahren hat der Blondschopf auch die Waffe getauscht. Seither ficht er mit der feinen Klinge des Floretts.

Das Fechten, einer der ältesten Wettbewerbe der Menschheit, hat beim MTV eine lange Tradition. Seit 1963 richtet die 1879 gegründete Abteilung, die eine intensive Zusammenarbeit mit Schulen pflegt, alljährlich ein großes Turnier aus, das „Münchner Schwert”. Die Übungsbedingungen in der Fechthalle mit ihren fest installierten Bahnen sind ideal. Der Bayerische Fechterverband führt hier sein Stützpunkttraining durch.

Das hohe Maß an Konzentration, das das Fechten neben Reaktion, Schnelligkeit, Dynamik und Ausdauer fordert, wirkt sich bei Dennis Plischke positiv auf die schulischen Leistungen aus. Seit er mehr trainiere, sei statt einer Zwei öfter auch mal eine Eins dabei, nimmt Yvonne Plischke überaus zufrieden zur Kenntnis.

Damit die Jungspunde mehr Gefechte hatten, wurden am vergangenen Samstag bei der „Bayerischen” in Neu-Ulm die Jahrgänge 2004 und 2005 zusammengelegt. In dieser Wertung wurde Dennis Plischke, der aufgrund seines Alters erst seit Kurzem Turniere bestreiten darf, Dritter. Nach lauter Siegen (sechs) in der Vorrunde, einem Freilos im Achtel- und einem weiteren Erfolg im Viertelfinale (10:5 über seinen Münchner Vereinskameraden Simon Altenrieder) scheiterte er in der Vorschlussrunde am späteren Vizemeister Liam Junge, einem Fechter des älteren Jahrgangs, mit 1:10. Den Bad Kissinger hatte Dennis in der Vorrunde noch bezwungen. Dafür hielt sich der Jungspund im Kampf um Platz drei am Neu-Ulmer Dominik Holm mit 10:7 schadlos.

Der Landestitel (eine deutsche Meisterschaft gibt es für diesen Jahrgang noch nicht) sporne ihn an, weiter fleißig zu trainieren, sagt Dennis Plischke. Wenn er in den Ferien regelmäßig die Großeltern in der sächsischen Hauptstadt besucht, ist er unter den Fittichen von Ex-Olympiasieger Klaus Haertter. Im Dresdner Fechtklub sei die Konkurrenz international mit Polen, Tschechen und Ungarn. Deshalb werde ihr Sohn dort im Training auf der Planche noch mehr gefordert als in München, sagt Yvonne Plischke. Seit der Neunjährige mehr trainiert, sind seine schulischen Leistungen noch besser geworden


Von Heribert Oberhauser
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