Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 27.04.2022 17:43

Ist der Frauenbund noch zu retten?

Für 60 Jahre Engagement   beim Frauenbund wurde Anni Glas (links) von der scheidenden Vorsitzenden Heidi Probsdorfer zum Ehrenmitglied des Hilgertshausener Frauenbundes ernannt. Foto: Ostermair (Foto: Ostermair)
Für 60 Jahre Engagement beim Frauenbund wurde Anni Glas (links) von der scheidenden Vorsitzenden Heidi Probsdorfer zum Ehrenmitglied des Hilgertshausener Frauenbundes ernannt. Foto: Ostermair (Foto: Ostermair)
Für 60 Jahre Engagement beim Frauenbund wurde Anni Glas (links) von der scheidenden Vorsitzenden Heidi Probsdorfer zum Ehrenmitglied des Hilgertshausener Frauenbundes ernannt. Foto: Ostermair (Foto: Ostermair)
Für 60 Jahre Engagement beim Frauenbund wurde Anni Glas (links) von der scheidenden Vorsitzenden Heidi Probsdorfer zum Ehrenmitglied des Hilgertshausener Frauenbundes ernannt. Foto: Ostermair (Foto: Ostermair)
Für 60 Jahre Engagement beim Frauenbund wurde Anni Glas (links) von der scheidenden Vorsitzenden Heidi Probsdorfer zum Ehrenmitglied des Hilgertshausener Frauenbundes ernannt. Foto: Ostermair (Foto: Ostermair)

Probsdorfer kann man dieses Dilemma nicht anlasten. Sie hatte schon 2018 angekündigt, sich aus der Frauenbund-Führungsarbeit verabschieden zu wollen, doch ihre Worte blieben unerhört. „Ich hätte mir vorgestellt, dass sich eine Dame findet, die Gelegenheit gehabt hätte, in die Vorstandsarbeit reinzuschnuppern”, so Probsdorfer, die bereits 28 Jahre der Vorstandschaft angehört und seit zwölf Jahren Vorsitzende ist. Ihre Vorstandskolleginnen Marianne Schmid, Monika Breitsameter und Diana Kölbl, verabschiedeten sie mit einem Geschenkkorb.

Weil sich aus der Versammlung heraus keine Nachfolgerin fand, gibt es nun zwei Möglichkeiten, den 93 Jahre alten Frauenbund im Ort zu erhalten: 20 Frauen sprachen sich für eine zweijährige Stilllegung aus, die restlichen Frauen tendierten für eine Auflösung. Man einigte sich schließlich so, dass eine außerordentliche Versammlung anberaumt wird, bei der auch eine Vertreterin des Diözesanvorstands versuchen soll, das Blatt noch zu wenden. Sollte auch das nicht gelingen, ist eine weitere Versammlung notwendig, bei der die Auflösung des derzeit 114 Mitglieder zählenden Frauenbundes beschlossen wird.

Was dem etwas überalterten Frauenbund in Hilgertshausen fehlt, sind jüngere Frauen, die sich der sozialen Verantwortung stellen, denn gerade im sozialen Bereich ist der Frauenbund kaum zu ersetzen. Wer soll sich ohne Frauenbund ums Mesnerhaus kümmern? Wie soll es ohne Frauenbund mit der Nachbarschaftshilfe und der Seniorenarbeit weitergehen? All diese Fragen sind schwer zu beantworten. Was der Frauenbund auch in Pandemiezeiten geleistet hat, zeigte Probsdorfer eindrucksvoll auf. Man hat in all den Jahren fleißig beim Pfarrfest mitgeholfen, feierliche Maiandachten gestaltet, die Kloster-Ausstellung in Scheyern besucht und auch regelmäßig Ausflüge veranstaltet. Auch das Ferienprogramm habe man stets mitgestaltet und mit Kindern auch gerne Kräuterbuschen gebunden. Bis 2018 hat der Frauenbund sogar allein den beliebten Christkindlmarkt organisiert und durchgeführt.

Probsdorfer bedauerte, dass wegen Corona ab 2020 kein Ferienprogramm durchgeführt werden konnte und auch eine Reihe anderer Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Egal wie es mit dem Frauenbund weitergeht, auf dem Maibaum ist man mit einem neuen Schild verewigt. Dass Corona auch die Seniorenarbeit stark beeinträchtigte, sagte die hierfür zuständige Monika Breitsameter. „Weil man sich nicht treffen konnte, haben wir an die Senioren Geschenke verteilt.” Beim jüngsten Treffen im Schützenheim waren aber immerhin 45 ältere Leute anwesend. Falls es mit dem Frauenbund nicht weiter gehen würde, sei es nach den Worten Breitsameters am naheliegendsten, eine Untergruppe der Pfarrgemeinde zu werden. Dass auch die Nachbarschaftshilfe ähnliche Probleme plagen, zeigte deren Leiterin Hannelore Gold auf. Gold bedauert, dass aus Altersgründen Leute für Fahrdienste fehlen.

Eine besonders ehrenvolle Aufgabe war es für die scheidende Frauenbund-Chefin Heidi Probsdorfer, die engagierte Mitstreiterin Anni Glas für 60-jährige Mitgliedschaft auszeichnen zu dürfen. Sie wurde zudem zum Ehrenmitglied erhoben. Nicht nur, weil sie trotz ihres Alters noch zuverlässig die Frauenbund-Zeitschrift austrägt, sondern auch weil sie seit Jahren bei sämtlichen Frauenbund-Aktionen vertreten war und dafür sogar ihre privaten Räume zur Verfügung gestellt hat. Die Versammlung quittierte diese Ehrung mit donnerndem Beifall. osj

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