„Hier haben wir einen Fachmann, der aus Erfahrung vom Kinderhausbau sprechen kann”, sagte der Bürgermeister, der daran erinnerte, dass man sich schon seit 2014 um einen Neubau bemühe. Damals schon habe der Elternbeirat im Kindergarten St. Stephan die Platznot und den baulichen Zustand des Gebäudes an der Aichacher Straße schwer kritisiert. Von Schimmelproblemen war die Rede. Jetzt sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Der Architekt stellte dazu den Neubau bei der Schule vor, in dem vier Regelgruppen, zwei Krippengruppen, eine flexible Gruppe und drei Gruppen für die Schulkindbetreuung Platz haben sollen. „Die räumliche Nähe zur Schule war uns wichtig, auch die Möglichkeit zu einer späteren Erweiterung”, sagte Achim Füllemann. Noch sei man in der Vorplanung. Der Kiesweg hinter der Schule, der auch zu den Tennisplätzen des TSV Hilgertshausen führt, sei zur Erschließung des Kinderhauses vorgesehen. Vom Gelände her seien große Höhenunterschiede zu überwinden. Das vorgestellte Kinderhaus werde in etwa das Höhenniveau der Schule haben, zu der es eine direkte Verbindung geben soll. Im Erdgeschoss des neuen Kinderhauses sind der Kindergarten und die Krippe geplant, im Obergeschoss die Schulkindbetreuung, zwei Mehrzweckräume sowie Sozial-und Personalräume. Das Haus soll ein Holz-Massivbau mit Flachdach werden. Nicht nur bei der Wahl der Baustoffe, sondern auch bei der Heizung soll Nachhaltigkeit eine Rolle spielen. Die Energieversorgung, die bei der Heizung auf Hackschnitzel hinauslaufen könnte, sei noch nicht geregelt, denn die Abstimmung mit den Statikern und den Haustechnikern sei noch nicht über die Bühne gegangen. „Aber der Planungsprozess kommt gut voran”, versicherte Füllemann. Hertlein unterstrich, dass ihm das Nachhaltigkeitskonzept gut gefalle. Mit dem Massiv-Holzbau entstehe schließlich etwas, das dauerhaft sichtbar ist. Zu den Räumlichkeiten der Schulkindbetreuung erklärte Hertlein, dass der Träger dieser Einrichtung noch auszuschreiben sei. Gemeinderat Hans Pröbstl (Wählergemeinschaft Hilgertshausen-Tandern) interessierte der Zeitplan für den Bau, seine Fraktionskollegin Annabell Klink wollte wissen, wie es mit der Gartengestaltung aussehe, ob hier Kindergarten und Krippe getrennt würden. Diese Trennung versicherte der Planer, der sich aber hinsichtlich des Zeitplans noch nicht festlegen wollte. Ziel sei es, 2021 mit den Ausschreibungen zu beginnen. So komme ein Baubeginn voraussichtlich nicht vor 2022 in Frage. Gemeinderätin Ingrid Glas (Bürgerliste Tandern) fragte den Bürgermeister, ob es realistisch sei, bei der Schulkindbetreuung mit zwei Trägern zu arbeiten. Kindergarten und Krippe würden weiterhin von der Katholischen Kirche betrieben, nur die Schulkindbetreuung müsse noch festgelegt werden. Vize-Bürgermeister Adolf Doldi (CSU) erachtet es als absolut notwendig, dass die Situierung des neuen Kinderhauses einer späteren Schulerweiterung nicht im Wege stehe. Darauf habe man, wie Füllemann betonte, schon geachtet. Wie die Kostenschätzung für den Kinderhausbau aussieht, wollte Florian Bauer (WGHT) wissen. Sich hier festzulegen, sei laut Planer im Moment noch nicht möglich. Weil es derzeit keine Möglichkeit gibt, die Bürger bei Bürgerversammlungen zu hören, war man sich einig, dass dies Grund genug sei, Bürgern auf der Zuhörerbank Rederecht zu erteilen. So ergriff Michael Lechner jun. aus Michelskirchen das Wort. Er nannte es lobenswert, das Kinderhaus in Massivholzbauweise zu erstellen. Lechner fragte den Planer, ob man dieses Gebäude auch nach 20 Jahren noch problemlos erweitern könne. Die Frage blieb allerdings unbeantwortet. Der Bürgermeister führte aber aus, dass es nicht gut sei, so große Einrichtungen zu erweitern. Sinnvoller sei es in so einem Fall, sich nach einem anderen Standort umzusehen. Baubeginn für 2022 angedacht