Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.07.2021 15:47

Der Himmel hält: Gerüst in Oberwittelsbacher Burgkirche abgebaut

Idyllisch im Wald   steht die Oberwittelsbacher Burgkirche. Mit dem Ende der Sanierung dürfte die Zahl der Touristen, die den Stammsitz der Wittelsbacher besuchen, weiter steigen. Oben am Bildrand ist das neue Naturhotel Wittelsbach zu sehen.
Idyllisch im Wald steht die Oberwittelsbacher Burgkirche. Mit dem Ende der Sanierung dürfte die Zahl der Touristen, die den Stammsitz der Wittelsbacher besuchen, weiter steigen. Oben am Bildrand ist das neue Naturhotel Wittelsbach zu sehen.
Idyllisch im Wald steht die Oberwittelsbacher Burgkirche. Mit dem Ende der Sanierung dürfte die Zahl der Touristen, die den Stammsitz der Wittelsbacher besuchen, weiter steigen. Oben am Bildrand ist das neue Naturhotel Wittelsbach zu sehen.
Idyllisch im Wald steht die Oberwittelsbacher Burgkirche. Mit dem Ende der Sanierung dürfte die Zahl der Touristen, die den Stammsitz der Wittelsbacher besuchen, weiter steigen. Oben am Bildrand ist das neue Naturhotel Wittelsbach zu sehen.
Idyllisch im Wald steht die Oberwittelsbacher Burgkirche. Mit dem Ende der Sanierung dürfte die Zahl der Touristen, die den Stammsitz der Wittelsbacher besuchen, weiter steigen. Oben am Bildrand ist das neue Naturhotel Wittelsbach zu sehen.

Geschichtsträchtig ist zweifellos nicht nur der Ort, geschichtsträchtig ist auch die zunächst hart erkämpfte und dann so langwierige Sanierung selbst. Von einer „Herz-OP” war im Oktober 2014 die Rede, als der Startschuss fiel und sich schwere Bohrmaschinen zur Gründung des Turms im Inneren in den Boden gruben, das gesamte Gebäude in Bewegung geriet und sogar Fenster barsten. Das historische Gemäuer überlebte die Operation, landete zwei Jahre später aber dennoch auf der Intensivstation. Die Schäden am Deckengewölbe des Kirchenschiffs und des Chorraumes stellten sich als wesentlich schlimmer heraus, als erwartet. Die Statik stand auf der Kippe. Lange Zeit herrschte Stillstand auf der Baustelle, bis man sich nach langen Untersuchungen, komplizierten Berechnungen und zähen Verhandlungen im Hintergrund - Stichwort: Kosten - auf eine sogenannte Rückverformung des Gewölbes einigte. Mit einem innovativen Verfahren schafften es die Ingenieure, das Gewölbe zu stabilisieren und Stück für Stück wieder in Form zu bringen. Sie unterbauten es mit so genannten Stempeln, die die Last möglichst flächig tragen und so den Druck gering halten. Belohnt wurden das Staatliche Bauamt Augsburg als Bauherr und das ausführende Architekturbüro Wolfrum und Römer für ihren Mut und ihre Mühen schließlich mit dem Bayerischen Denkmalpflegepreis 2020 in Gold.

In den vergangenen Wochen wurde das Gerüst abgebaut. Fertig ist man damit aber keineswegs, „heuer wird es sicher noch keinen Gottesdienst in der Burgkirche geben”, betont Stadtpfarrer Herbert Gugler. Auf der Liste der noch ausstehenden Arbeiten finden sich unter anderem der Bodenbelag, die Empore, die Seitenaltäre, die Sakristei, die Beleuchtung, die Orgel und auch die zahlreichen Kunstgegenstände, die bei Spezialisten gereinigt und saniert werden müssen. Bis Ende des Jahres, so hofft Dagmar Feiler, könnte ein Abschluss in Sicht sein.

Einen Blick ins Innere werfen können Interessierte vielleicht trotzdem schon vorher. Kirchenpflegerin Rosalinde Hanne berichtet von einer entsprechenden Aktion, die man für die breite Öffentlichkeit angedacht habe. Dabei könnte man auch weiter Spenden sammeln. Die Innenausstattung muss jedenfalls von der Kirchenstiftung alleine geschultert werden. Wie hoch die Kosten sind, lässt sich momentan noch nicht exakt beziffern. „Wir brauchen auf jeden Fall noch weitere Zuschüsse und Spenden”, unterstreicht Hanne.

Die Kosten der Kirchensanierung wurden zuletzt auf 4,3 Millionen Euro taxiert. Gestartet war man mit 2,5 Millionen. Ein weitere Steigerung ist nun aber nicht mehr zu erwarten. „Wir sind im Plan”, sagt Dagmar Feiler. Der Freistaat Bayern ist mit 59,5 Prozent dabei, das Bistum trägt die restlichen 40,5 Prozent. Tief in die Tasche gegriffen hat auch bereits die Stadt Aichach. Angesichts der besonderen Historie steuerte die Kommune knapp 230 000 Euro bei. Kirchenstiftung plant Aktion für die breite Öffentlichkeit


Von Robert Edler
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