Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.03.2019 12:00

Klinikum unterstützt Landkreis

Wie ausführlich berichtet, wird nach der Geburtsstation in Aichach ab 1. April auch die am Krankenhaus Friedberg schließen. Werdende Mütter müssen also sehen, ob sie ihre Kinder in Augsburg, Neuburg, Pfaffenhofen/Ilm oder Dachau auf die Welt bringen. Wobei diese Häuser zum Teil schon an der Kapazitätsgrenze arbeiten und die rund 1000 Geburten, die es zuletzt pro Jahr an den Kliniken an der Paar gab, kaum übernehmen können.

Ein Ergebnis des Gesprächs ist nun laut Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landrats, dass die Uniklinik zugesagt hat, die Versorgungskapazitäten kurzfristig zu erhöhen, „um die medizinische Versorgungssicherheit für werdende Mütter und ihre Kinder aus dem Wittelsbacher Land ab sofort sicherzustellen”. Die Details müssten aber noch geklärt werden. Vereinbart wurde aber, dass bereits innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Delegation der Uniklinik die beiden Krankenhäuser Aichach und Friedberg besuchen wird, um sich ein Bild von der dortigen Ausstattung und der möglichen Ausgestaltung der Zusammenarbeit vor Ort zu machen.

An dem Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich der Geburtshilfe nahmen neben Metzger und der Geschäftsführung der Kliniken an der Paar der Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktor Prof. Dr. med. Michael Beyer, der Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Prof. Dr. med. Christian Dannecker sowie weitere hochrangige Vertreter der Uniklinik Augsburg teil.

Bei dem Treffen hätten die Vertreter der Uniklinik auch deutlich gemacht, „dass sie zu einer dauerhaften Stabilisierung der Geburtshilfe im Landkreis Aichach-Friedberg perspektivisch beitragen wollen”. Gemeint ist damit die Einrichtung einer gemeinsam betriebenen Hauptabteilung für die Geburtshilfe in Friedberg. Langfristig soll die, das ist zumindest das Ziel des Landkreises, auch die Basis dafür sein, dass in einem späteren Schritt auch in Aichach wieder eine Geburtshilfe eröffnet werden kann.

Die Hauptabteilung soll bereits zum 1. Mai ihren Betrieb aufnehmen. Parallel sei man, so Müller, in Gesprächen mit den Friedberger Gynäkologen, ob sie den Betrieb für die vier Wochen bis dahin noch überbrücken wollen. Sonst ist ab dem 1. April, wie berichtet, von den drei Ärzten in Friedberg ab diesem Zeitpunkt nur noch einer in Rufbereitschaft. Laut Müller habe man im Landratsamt die Hoffnung noch nicht aufgegeben, die Ärzte für die vierwöchige Überbrückung gewinnen zu können.


Von Berndt Herrmann
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