Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 05.03.2019 12:00

Grünen-Politiker an der Werkbank

Dieter Janecek   (Bündnis 90/Die Grünen) absolvierte bei der Firma Haimer in Igenhausen ein sogenanntes Abgeordnetenpraktikum. Von links: Marketing- und Vertriebsleiter Tobias Völker, Geschäftsführerin Claudia Haimer, Bundestagsabgeordneter Dieter Janecek, Ausbildungsleiter Ludwig Regau, Carina Mazzucato vom VDMA-Bayern, Geschäftsführer VDMA-Hauptstadtbüro Andreas Rade und Geschäftsführerin Kathrin Haimer.	Fotos: Xaver Ostermayr (Fotos: Xaver Ostermayr)
Dieter Janecek (Bündnis 90/Die Grünen) absolvierte bei der Firma Haimer in Igenhausen ein sogenanntes Abgeordnetenpraktikum. Von links: Marketing- und Vertriebsleiter Tobias Völker, Geschäftsführerin Claudia Haimer, Bundestagsabgeordneter Dieter Janecek, Ausbildungsleiter Ludwig Regau, Carina Mazzucato vom VDMA-Bayern, Geschäftsführer VDMA-Hauptstadtbüro Andreas Rade und Geschäftsführerin Kathrin Haimer. Fotos: Xaver Ostermayr (Fotos: Xaver Ostermayr)
Dieter Janecek (Bündnis 90/Die Grünen) absolvierte bei der Firma Haimer in Igenhausen ein sogenanntes Abgeordnetenpraktikum. Von links: Marketing- und Vertriebsleiter Tobias Völker, Geschäftsführerin Claudia Haimer, Bundestagsabgeordneter Dieter Janecek, Ausbildungsleiter Ludwig Regau, Carina Mazzucato vom VDMA-Bayern, Geschäftsführer VDMA-Hauptstadtbüro Andreas Rade und Geschäftsführerin Kathrin Haimer. Fotos: Xaver Ostermayr (Fotos: Xaver Ostermayr)
Dieter Janecek (Bündnis 90/Die Grünen) absolvierte bei der Firma Haimer in Igenhausen ein sogenanntes Abgeordnetenpraktikum. Von links: Marketing- und Vertriebsleiter Tobias Völker, Geschäftsführerin Claudia Haimer, Bundestagsabgeordneter Dieter Janecek, Ausbildungsleiter Ludwig Regau, Carina Mazzucato vom VDMA-Bayern, Geschäftsführer VDMA-Hauptstadtbüro Andreas Rade und Geschäftsführerin Kathrin Haimer. Fotos: Xaver Ostermayr (Fotos: Xaver Ostermayr)
Dieter Janecek (Bündnis 90/Die Grünen) absolvierte bei der Firma Haimer in Igenhausen ein sogenanntes Abgeordnetenpraktikum. Von links: Marketing- und Vertriebsleiter Tobias Völker, Geschäftsführerin Claudia Haimer, Bundestagsabgeordneter Dieter Janecek, Ausbildungsleiter Ludwig Regau, Carina Mazzucato vom VDMA-Bayern, Geschäftsführer VDMA-Hauptstadtbüro Andreas Rade und Geschäftsführerin Kathrin Haimer. Fotos: Xaver Ostermayr (Fotos: Xaver Ostermayr)

Seit 2015 nehmen drei bis vier Abgeordnete des Bundestages die „Erlebniswelt Maschinenbau” wahr. Bei Haimer war es das erste Praktikum dieser Art.

Dieter Janecek bohrte und fräste unter Anleitung des Ausbildungsleiters Ludwig Regau und produzierte so in 40 Minuten ein mechanisches Mühlespiel aus Aluminium. Und dem Grünen-Politiker wurde nicht nur die Firma vorgestellt, auch Diskussionen mit den Führungskräften des Unternehmens zu diversen Themen bildeten einen Schwerpunkt des Tagesprogramms. Man wolle „gemeinsame Lösungen” zwischen der Politik und der Wirtschaft, verdeutlichte der Geschäftsführer des VDMA-Hauptstadtbüros, Andreas Rade. Der Fachkräftemangel, eine optimierte Ausbildung, die Energiewende und Elektromobilität, die Digitalisierung, der Bürokratismus sowie die Notwendigkeit einer starken Gemeinschaft in Europa im Allgemeinen und der Brexit im Besonderen standen im Fokus des Meinungsaustausches. Dieter Janecek - der mit einem Elektrofahrzeug anreiste - sieht die Schwerpunkte seiner Arbeit in der Mobilität, Wirtschaft und Ökologie sowie Digitalisierung. Geschäftsführer Andreas Haimer, im Unternehmen unter anderem zuständig für Finanzen, Controlling und internationale Geschäftsentwicklung, sprach das Thema Dieselfahrzeuge an. Viel werde „kaputtgeredet”, so der President der Haimer Group. Die Energiekosten seien zu hoch, monierte Andreas Haimer. 1,2 bis 1,5 Millionen Euro habe das Unternehmen diesbezüglich jährlich zu berappen. „Der Energieweg ist noch nicht klar”, kritisierte Dieter Janecek. Aber: „Der Wandel in der Automobilindustrie wird kommen. Es wird aber nicht nur Gewinner geben. Wir dürfen allerdings nichts auf die lange Bank schieben. Eine CO2-Bepreisung wäre nötig. Und der Netzausbau muss kommen.” Für Janecek gehört zudem der Elektrifizierung des Automobils die Zukunft.

„Wir brauchen eine starke europäische Union”, gab Claudia Haimer unmissverständlich zu verstehen. „Europa ist für uns wichtig.”

Andreas Haimer sprach auch den Beitrag der Firma zur Integration von Flüchtlingen an. Derzeit beschäftigt die Igenhausener Firma einen Azubi aus Eritrea. Janecek lobte: „Kein Bundesland hat so viel getan wie Bayern. Das Thema ist inzwischen nicht mehr so polarisierend.”

„Wir haben in den letzten Jahren viel Bürokratie dazubekommen, wie Datenschutz- oder Arbeitnehmer-Entsendegesetz. Wenn ein neues Gesetz kommt, müsste ein altes weichen”, machte Claudia Haimer deutlich. Thema war auch die Aus- und Weiterbildung. Hervorgehoben wurde von Claudia Haimer und dem Marketing- und Vertriebsleiter Tobias Völker auch das duale Ausbildungssystem in Deutschland. Dieses sei immer noch im Nachteil in Bezug auf Kosten gegenüber dem Studenten in „Vollzeit”.

Haimer entwickelt, fertigt und vertreibt seit 1977 Produkte für die Metallzerspanung, unter anderem für die Branchen Automobil, Luft- und Raumfahrt, Energie, Schienenverkehr und den allgemeinen Maschinenbau. Von den weltweit rund 800 Mitarbeitern aus 44 Nationen arbeiten nach Firmenangabe rund 500 an den beiden Standorten in Igenhausen und in Bielefeld, an denen das Unternehmen für den Weltmarkt produziert. Haimer ist nach Firmenangabe europäischer Marktführer im Bereich Werkzeugspanntechnik und ist weltweit mit seinen Produkten präsent. „Europa ist für uns wichtig”


Von Nayra Weber
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