Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.11.2017 12:00

Zusammenhalt und Waldumbau

Ralf Lojewski   legt großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit an Schulen. Seinen ausgestopften Uhu zeigt er den Schulkindern bei Ausflügen in den Wald. 	Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Ralf Lojewski legt großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit an Schulen. Seinen ausgestopften Uhu zeigt er den Schulkindern bei Ausflügen in den Wald. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Ralf Lojewski legt großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit an Schulen. Seinen ausgestopften Uhu zeigt er den Schulkindern bei Ausflügen in den Wald. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Ralf Lojewski legt großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit an Schulen. Seinen ausgestopften Uhu zeigt er den Schulkindern bei Ausflügen in den Wald. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Ralf Lojewski legt großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit an Schulen. Seinen ausgestopften Uhu zeigt er den Schulkindern bei Ausflügen in den Wald. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)

Der Wald ist für Lojewski nämlich zunächst eines: Eine Ressource, die man guten Gewissens wirtschaftlich nutzen kann. Die Arbeit im Wald und der nachhaltige Umgang mit Holz gefallen dem 46-Jährigen. Bevor er im Juli nach Aichach kam, hatte er 15 Jahre lang den Staatswald in Zusmarshausen bewirtschaftet.

Heute sitzt er in einem kleinen Arbeitszimmer im Forsthaus, ihm gegenüber auf einer Kommode ein großer Brachvogel aus Eiche. Den hat der Förster selbst gemacht, mit Motorsäge und Schleifpapier. Denn auch Kreativität ist für ihn Teil seines Berufes. Und die Vögel gefallen dem naturverbundenen Friedberger.

Daher ist ihm auch die Aufklärung von Kindern im Schulalter wichtig. „Einer meiner Schwerpunkte liegt auf der Öffentlichkeitsarbeit an Schulen”, erklärt Lojewski. Im Schiltberger Forst demonstriert er den Schulkindern die Lebensweise von Wildtieren wie dem Biber, platziert aber auch seinen ausgestopften Uhu so im Geäst eines Baumes, dass die große Eule kaum auffällt. „Das fasziniert die Schüler dann”, meint der Förster, der in seiner Freizeit Mountainbike fährt und eine Fußball-D-Jugend in Friedberg trainiert.

Neben der Öffentlichkeitsarbeit an Schulen aber sieht Ralf Lojewski eine größere Baustelle: Stürme und der Borkenkäfer würden besonders in reinen Fichtenwäldern immer öfter zu immer größeren Problemen. Die Klimaverhältnisse werden extremer und die Fichte in der Monokultur anfälliger. Zwar gab es schon Jahre, in denen der Borkenkäfer wie ausgestorben schien - in verregneten oder kalten Sommern - dennoch würden die Karten für seine Ausbreitung jedes Jahr neu gemischt. Dranbleiben lautet Lojewskis Devise. Befallene Fichten müssen entfernt werden. Dazu sind auch Waldbesitzer verpflichtet, um zu verhindern, dass Käferpopulationen in benachbarte Bestände übersiedeln. Und davon habe es 2017 eine Menge gegeben. Etwa drei Generationen an Borkenkäfern konnten in diesem Sommer groß werden.

„Entfernt ein Waldbesitzer befallene Bäume nicht, ob aus Unwissenheit oder Nachlässigkeit”, holt Lojewski aus, werde der Besitzer angeschrieben und aufgefordert, das Problem zu beheben. In den Fichtenmonokulturen aber sei klar, dass der Käfer sich leicht ausbreiten und große Bestände ausbilden könne. Hinzu kommen klimatische Veränderungen, die dem Waldbaum Fichte in unseren Breiten zu schaffen machen.

„Deswegen ist die Umwandlung der Monokulturen in klimaneutrale Mischwälder im Moment sehr wichtig.” Hierzu aber brauche es die Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung der Waldbesitzer. Denn gerade beim Waldumbau müsse man am Ball bleiben. Ist diese Bereitschaft in der Paarstadt gegeben?

„Die Waldbesitzer in Aichach sind sehr aufgeschlossen”, erzählt Lojewski nickend und lobt das große Engagement von Selbsthilfeeinrichtungen wie der Waldbesitzervereinigung (WBV). Der Förster plädiert auf ein Miteinander für den Wald.


Von Bastian Brummer
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