Warum sollte es in der Kreisstadt anders sein als im Landkreis? Der Auftakt der Haushaltsberatungen in Aichach am Montagabend erinnerte in vielem an die Diskussionen, die die Gremien des Kreistags seit November führen: die Ausgaben gehen nach oben, viele große Bauprojekte stehen an, die Schulden drohen stark zu steigen und zumindest mittelfristig wird man wohl um eine Verschiebung von Projekten wohl nicht herum kommen. Zumindest werde man sich darüber unterhalten müssen. Das war der Tenor einer intensiven, teils kontroversen, durchaus aber auch konstruktiven Sitzung des Finanzausschusses.
Es drohen also finanzpolitisch härtere Jahre, dabei hatte Wolfgang Ostermair, der Leiter der städtischen Finanzverwaltung, zuletzt für 2022 noch ein überraschend gutes Haushaltsergebnis vorgelegt. Danach hat die Stadt nun über acht Millionen Euro auf der hohe Kante, die sie in diesem Jahr gut gebrauchen kann, die Rücklagen werden fast aufgebraucht.
Die Gründe für die herausfordernde Lage ähneln tatsächlich denen im Landkreis wie auch in vielen Gemeinde: Die Personalkosten gehen um 1,6 Millionen Euro auf 16,3 Millionen Euro nach oben, die Betriebs- und Unterhaltskosten steigen, auch bedingt durch die hohen Energiepreise, auf 17,4 Millionen Euro (plus 3,9 Millionen Euro), an Kreisumlage müssen 13,6 Millionen und damit fast eine halbe Million Euro mehr an den Landkreis abgeführt werden, und die Stadt investiert kräftig.