Wenn Rock-Gitarristen vom heiligen Gral sprechen, dann träumen sie in der Regel von einer Gibson Les Paul aus dem Jahre 1959. Von Rio Palisander ist dann unter anderem die Rede – und vom himmlischen Sound der Gitarren-Götter. Als die unscheinbare „Paula” das Licht der Welt erblickte, wollte sie kaum einer haben. Heute kostet ein Original schon mal so viel wie ein Einfamilienhaus. Wenn Geiger von ihren Träumen erzählen, dann fällt unweigerlich der Name Stradivari. Antonio Stradivari. Der 1644 in Cremona am Po geborene Meister hat nicht nur einfach Streichinstrumente gebaut, Kunstwerke aus Holz hat er vielmehr geschaffen, für die heute Millionen bezahlt werden. Sofern sie überhaupt ein gut gesichertes Museum verlassen und noch dazu bespielbar sind. So gesehen war dieser Tage quasi ein voll bepackter Goldtransport in Aichach: das Goldmund Quartett. Die vier international gefeierten Musiker kamen für Videoaufnahmen in die Paarstadt. Mit im Gepäck: vier (!) Stradivaris – das sogenannte „Paganini-Quartett”. Im Grunde unbezahlbare Instrumente, in jedem Fall aber der heilige Gral für ein Streichquartett!