Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 11.05.2023 17:01

Verliebt in Baar

Baars Bürgermeister Roman Pekis   an der Kleinen Paar. Im Hintergrund eines der Projekte bei dem er selbst mit anpackte: die Renaturierung eines Absturzes. 	Foto: Wilhelm Wagner (Foto: Wilhelm Wagner)
Baars Bürgermeister Roman Pekis an der Kleinen Paar. Im Hintergrund eines der Projekte bei dem er selbst mit anpackte: die Renaturierung eines Absturzes. Foto: Wilhelm Wagner (Foto: Wilhelm Wagner)
Baars Bürgermeister Roman Pekis an der Kleinen Paar. Im Hintergrund eines der Projekte bei dem er selbst mit anpackte: die Renaturierung eines Absturzes. Foto: Wilhelm Wagner (Foto: Wilhelm Wagner)
Baars Bürgermeister Roman Pekis an der Kleinen Paar. Im Hintergrund eines der Projekte bei dem er selbst mit anpackte: die Renaturierung eines Absturzes. Foto: Wilhelm Wagner (Foto: Wilhelm Wagner)
Baars Bürgermeister Roman Pekis an der Kleinen Paar. Im Hintergrund eines der Projekte bei dem er selbst mit anpackte: die Renaturierung eines Absturzes. Foto: Wilhelm Wagner (Foto: Wilhelm Wagner)

Er sei aus Leidenschaft Bürgermeister, auch wenn diese Arbeit manchmal Leiden schaffe, dennoch setze er sich gerne und mit voller Kraft für die Gemeinde ein, sagt Pekis. Die wörtliche Formulierung „Ich habe mich in Baar verliebt” erläutert seine Verbundenheit mit dem Ort, obwohl er dort erst seit acht Jahren wohnt. Seinerzeit wurde die Wohnung in Erlingen für die Familie mit drei Kindern zu klein und auf der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück kam Baar ins Gespräch.

Schon bei den ersten Besuchen sei aufgefallen, dass alle Leute grüßten, obwohl sie ihn gar nicht kannten. Überzeugen konnte er seine Frau aber erst im dritten Anlauf und mit seinem Amtsvorgänger Leonhard Kandler war er sich dann schnell einig.

Bislang kommunalpolitisch weniger interessiert, kam es eher zufällig zur Kandidatur als Bürgermeister. Matthias Schlicker war es, der auf einer Feier sagte, dass Leonhard Kandler nicht mehr antritt. Den Tipp: „Das wär' doch was für Dich” beantwortete Roman Pekis noch mit einem eher ironisch gemeinten: „Ja klar, das mache ich.” So ganz abgehakt war das Thema damit aber nicht. In den folgenden Wochen und Monaten begann der Neubürger intensiver darüber nachzudenken. Beobachtungen sowie Gespräche mit Arbeitskollegen und Nachbarn ließen den Entschluss zur Kandidatur schließlich reifen.

Der Wahlerfolg des politisch unbedarften und von den Nachwirkungen der „Grabenkämpfe” der etablierten Fraktionen unbelasteten Bewerbers fiel dann doch deutlich aus. „Ich habe nicht gewusst, was mich erwartet”, sagt Pekis rückblickend.

Zusätzlich verstärkt wurden die Schwierigkeiten durch die Corona-Beschränkungen. Als starke Stütze hat sich dabei die „überragende” Verwaltung der Verwaltungsgemeinschaft Pöttmes erwiesen. Zuvor schwer vorstellbar war die Arbeit im Gemeinderat. Da bringt jede Sitzung neue Überraschungen; nach Pekis' Einschätzung sei das auch abhängig von der Zahl der Zuhörer. Froh zeigt sich der Gemeindechef, zu seinen Wahlversprechen gestanden zu haben: Sowohl für die Schülerbeförderung nach Heimpersdorf als auch die Kleinkinderbetreuung konnten mit Mini-Kita und Waldkindergarten Lösungen gefunden werden.

Hauptberufliche Amtskollegen aus den vergleichbaren Nachbargemeinden Holzheim und Münster können da nur den Kopf schütteln. Im Durchschnitt sind es zwischen 60 und 70 Stunden, die Roman Pekis arbeitet. Montag und Dienstag ab 6 Uhr in der örtlichen Brauerei und an den folgenden Tagen von 7 bis manchmal 21 Uhr in der VG im Pöttmeser Rathaus.

In der verbleibenden Zeit ist er viel für die Vereine tätig und zeigt sich allerorten als aktiver Mitstreiter. Ob beim Ausbau des Gfrierheisla zum Vereinsheim der Motorradfreunde, dem Umbau des Kefer-Hauses zur Mini-Kita oder bei der Renaturierung der Kleinen Paar: der Bürgermeister packt mit an. „Ich muss mich nicht präsentieren oder ständig auf Hochglanzbildern präsent sein”, kommentiert er seine Macher-Mentalität.

Zuletzt galt es, im Auftrag des Sportvereins das Personal für das Brauereifest zu organisieren. In persönlichen Gesprächen löste Pekis auch diese Aufgabe. Miteinander Reden und der direkte Kontakt mit Menschen sind ohnehin das Ding des Baarer Bürgermeisters: „Ich liebe die Kommunikation mit den Bürgern.” Gezeigt hat sich das schon vor Amtsantritt bei seiner Vorstellungsrunde samt Hausbesuchen, wo es auch mit erklärten politischen Gegnern zu guten Gesprächen kam.

Auf die weitere Entwicklung Baars angesprochen, verweist Roman Pekis auf die Probleme mit Gewerbeflächen. Eine angedachte Entwicklung in der Jägerbreite stieß auf starken Gegenwind bei den Anliegern und ohne deren Zustimmung wolle man das nicht durchsetzen. Angrenzend an das bestehende Gewerbegebiet gibt es zwar freie Flächen, diese sind jedoch in Privatbesitz. Für Wohnungsbau ist ein kleines Baugebiet am Burgstall in Vorbereitung. Was seine Zukunft angeht, hält sich Pekis noch zurück und will auf die Frage nach einer erneuten Kandidatur nicht direkt antworten. Was in drei Jahren sei, könne er noch nicht absehen - aber es darf stark vermutet werden, dass die Liebe zu Baar Bestand hat. Die Sanierung der Schule ist das wichtigste Projekt

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