Das Rote Kreuz sei vorbereitet auf die großen Umzüge im Landkreis, sagt Aichachs Bereitschaftsleiter Mario Pettinger. Seit über zwanzig Jahren ist er mit dem Rettungsdienst am Faschingsumzug in Griesbeckerzell vertreten. Feiernde, die zu tief ins Glas geschaut haben, können in der Regel in der Behandlungsstation im Zeller Feuerwehrhaus ausnüchtern. Nur in den allerseltensten Fällen müsse jemand mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Dass es sinnvoll wäre, beim Alkohol sein Limit zu kennen, daraus machte auch er kein Hehl. „Aber zum Fasching gehört der Alkohol für viele. Und es kommt einfach vor, dass jemand zu viel trinkt”, gibt sich Pettinger realistisch.Dass Krankenhäuser und der Rettungsdienst schnell an ihre Belastungsgrenzen stoßen, ist zudem nichts Neues, wie der BRK-Bereitschaftsleiter betont. Durch die Station am Umzug, die mit 30 Ehrenamtlichen besetzt ist, soll der hauptamtliche Rettungsdienst entlastet werden. Das klappt offenbar seit Jahren gut. Von Panik oder großen Warnungen ist zumindest vonseiten des Roten Kreuzes nichts zu hören.Etwas dramatischer liest sich da die Pressemitteilung aus Dachau. Der Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbands des Landkreises Dachau, Hans-Ulrich Braun, äußert sich so: „Wir befürchten, dass es während der Faschingstage zu einer erhöhten Anzahl an alkoholisierten jungen Menschen kommt. Die Situation in den Notaufnahmen ist schon jetzt sehr angespannt. Unser Appell lautet deshalb: Jeder vermeidbare Notfall muss vermieden werden.” Rettungsdienst und Notärzte im Dachauer Land gehen derzeit davon aus, dass an Fasching für eine stationäre Behandlung häufig weite Wege in Kauf genommen werden müssen.Etwas entspannter sieht die Situation Martin Müller, Chefarzt für Notfallmedizin und der beiden Notaufnahmen der Kliniken an der Paar in Aichach und Friedberg: „Die am Faschingswochenende üblicherweise zu erwartenden alkoholisierten Patienten können erfahrungsgemäß im Rahmen der Regelversorgung betreut werden. Sollte es zu einer größeren Schadenslage kommen, werden die entsprechenden Einsatzpläne aktiviert. Eine explizite Vorbereitung auf Fasching erfolgt daher nicht.”Alles entspannt also? Nicht ganz, sagt BRK-Mann Pettinger. Er und das Rote Kreuz stimmen sich eng ab und bereiten gemeinsam mit den Veranstaltern des Zeller Faschingsumzugs am Sonntag sowie der Feuerwehr im Ort alles vor. Im Gerätehaus der Wehr wurde eingeheizt, damit eine Behandlungsstation eingerichtet werden kann. „Die Zusammenarbeit läuft seit Jahren super”, sagt Pettinger und ergänzt: „Wir haben vor Ort eine hochwertige Betreuungsstation, die mit gutem Personal wie Notärzten ausgestattet ist.”