Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.07.2023 23:00

Trachtler-Sonntag mit zwei Höhepunkten

<b>Landtagspräsidentin Ilse Aigner</b> gehörte zu den Zugteilnehmern. Direkt hinter ihr Rudi Dietz aus der Gauvorstandschaft.  (Foto: Wilhelm Wagner)
Landtagspräsidentin Ilse Aigner gehörte zu den Zugteilnehmern. Direkt hinter ihr Rudi Dietz aus der Gauvorstandschaft. (Foto: Wilhelm Wagner)
Landtagspräsidentin Ilse Aigner gehörte zu den Zugteilnehmern. Direkt hinter ihr Rudi Dietz aus der Gauvorstandschaft. (Foto: Wilhelm Wagner)
Landtagspräsidentin Ilse Aigner gehörte zu den Zugteilnehmern. Direkt hinter ihr Rudi Dietz aus der Gauvorstandschaft. (Foto: Wilhelm Wagner)
Landtagspräsidentin Ilse Aigner gehörte zu den Zugteilnehmern. Direkt hinter ihr Rudi Dietz aus der Gauvorstandschaft. (Foto: Wilhelm Wagner)

Hochbetrieb herrschte am Sonntag auf dem Pöttmeser Volksfestplatz bereits frühmorgens. Da die 100-Jahr-Feier des Heimat- und Volkstrachtenvereins mit dem Gautrachtenfest des Donaugaus verbunden war, kamen die 28 Gauvereine fast vollzählig, und auch aus den Nachbargauen war Besuch angesagt. Insgesamt sollten es 45 Vereine werden.

Standesgemäß wurden die Gäste mit Blasmusik empfangen und ins Zelt gespielt, wo sich die Gäste mit Weißwürsten stärken konnten, ehe es um 9 Uhr hieß: Aufstellung zum Kirchenzug.

Bei den morgendlichen Temperaturen verlief der Hinweg noch angenehm. Der Rückweg stellte dann schon eine Generalprobe für den Umzug dar: Die hochsommerlichen Temperaturen erwiesen sich für einige als nicht ganz problemfrei.

Schattenplätze waren deshalb zum Gottesdienst vor der Johanneskapelle sehr gefragt. Pfarrer Thomas Rein, mittels Headset und bestens eingestellter Akustik überall gut vernehmbar, hielt sich an die Vorgabe einer kurzen Predigt. Darin griff er das geflügelte Wort „früher war alles besser“ auf. Zwar würde heute, wo fast die gesamte Ernte an einem Tag eingefahren wird, wohl niemand im Jahre 1923 leben wollen, aber nicht alles an der heutigen Zeit sei gut. Vielerorten werde tabula rasa gespielt und alles mit Stumpf und Stiel ausgerissen, ohne dahinter die Früchte oder Menschen zu sehen. Wer auf Bewährtes vertraue, gerate schon in Verdacht. Selbst Wörter und geläufige Bezeichnungen dürften nicht mehr benutzt werden, kritisierte Rein den vorherrschenden Zeitgeist. Es gelte zu unterscheiden, aber nicht zu urteilen und zu verurteilen. Dass nur das nützlich ist, was gerade passt, bringe nicht nur ab vom Glauben, sondern auch von Traditionen. Gerade die würden Trachtenvereine pflegen: „Die Trachten sind zwar verschieden, passen aber doch zusammen.“

Mit dem Wettersegen und der Bayernhymne endete der Gottesdienst und man machte sich auf den Rückweg. Im Festzelt standen Ehrentänze, Ehrungen und Grußworte auf dem Programm.

Auch Bürgermeister Mirko Ketz und Landtagspräsidentin Ilse Aigner betonten die Wichtigkeit der Pflege von Brauchtum, Tracht und Tradition. Dies könne weder staatlich gelenkt noch von Einzelnen übernommen werden, womit den Vereinen eine wichtige Aufgabe obliege. Glücklicherweise habe die Bedeutung der Tracht in den jüngsten Jahren wieder zugenommen. Als deutliches Beispiel führte er den Jubelverein und dessen starke Nachwuchssparte an.

Die Befürchtungen vom Vormittag bezüglich Temperaturen trafen glücklicherweise nicht ein. Der Himmel überzog sich, und stellenweise wehte eine frische Brise.

Hüte festhalten hieß es deshalb. Auch die Fähnriche taten sich schwer beim Schwenken. An den Straßen fanden sich deutlich mehr applaudierende Zuschauer als erwartet. So machte das Marschieren Spaß, zumal elf Musikkapellen den Takt vorgaben und die Trachten bunt und unterschiedlich waren – vor allem die Kopfbedeckungen der Damen.

Pünktlich zum Umzug traf auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner am Moosrand ein. Sie absolvierte die Strecke zu Fuß an der Seite von Bürgermeister Mirko Ketz und Landratsstellvertreter Manfred Losinger. Am Marktplatz stellte Martin Rupprecht die einzelnen Zugteilnehmer vor, und seine Frau Christa stülpte den Fahnen das Ehrenkranzerl um. Am Volksfestplatz angekommen, war zunächst Durst angesagt und es stand der Fahneneinzug auf dem Programm. Für die beiden Fahnen des Jubelvereins erledigten das Fabian Schafnitzel und Hubert Golde zu den Klängen der Bembegga Blasmusik bravourös. Mit der Verteilung der Erinnerungsgeschenke ging die Jubiläumsfeier der Pöttmeser Trachtler über zum Festausklang.


Von Wilhelm Wagner
north