Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.07.2022 21:02

Testsieg macht ratlos

Strahlte Ruhe   und Sicherheit aus: Pipinsrieds neuer Defensivstratege Bernard Mwarome, der in dieser Szene Pfaffenhofens Sebastian Waas ausmanövriert.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Strahlte Ruhe und Sicherheit aus: Pipinsrieds neuer Defensivstratege Bernard Mwarome, der in dieser Szene Pfaffenhofens Sebastian Waas ausmanövriert. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Strahlte Ruhe und Sicherheit aus: Pipinsrieds neuer Defensivstratege Bernard Mwarome, der in dieser Szene Pfaffenhofens Sebastian Waas ausmanövriert. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Strahlte Ruhe und Sicherheit aus: Pipinsrieds neuer Defensivstratege Bernard Mwarome, der in dieser Szene Pfaffenhofens Sebastian Waas ausmanövriert. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Strahlte Ruhe und Sicherheit aus: Pipinsrieds neuer Defensivstratege Bernard Mwarome, der in dieser Szene Pfaffenhofens Sebastian Waas ausmanövriert. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Es ist ein Sieg, der ratlos macht. Ein mühsames 2:1 gegen ein Team, das drei Klassen tiefer kickt, ist zweifelsohne zu wenig. Noch dazu dank eines Eigentors. Darin waren sich hinterher Spielertrainer Nikola Jelisic und Manager Tarik Sarisakal einig. Jelisic führte den „stumpfen Platz” (eine Untertreibung: der Rasen war teilweise gelb, an einigen Stellen schaute der Erdboden durch) und die hohe Motivation des Gegners als Gründe für das knappe Ergebnis an. So richtig schien er seiner Argumentation indes nicht zu glauben. Stattdessen lobte er seine Mannen - was bleibt ihm auch übrig, wenige Tage vor dem Start der Regionalliga? Jelisic sprach von Fortschritten, die das Team in den vergangenen Wochen gemacht hätte. Eine Aussage, die zumindest für die erste Halbzeit zutrifft. Jelisic hatte seine vermeintlich erste Elf auf den Platz geschickt. Alle Augen richteten sich dabei auf den jüngsten Neuzugang, Bernard „Benny” Mwarome. Er spielte auf der rechten Innenverteidigerposition, zwischen Alexander Langen (außen) und Fabian Willibald. Mwarome strahlte Ruhe und Sicherheit aus und gab der zuvor wackeligen Defensive Halt. Der 26-Jährige gewann praktisch alle Zweikämpfe, war ballsicher und technisch stark. „Er wird uns sehr helfen”, ist sich Jelisic sicher. Zusammen mit dem absolut fehlerlosen Keeper Felix Thiel, der ab jetzt als Kapitän fungiert und seine Rolle durch lautstarkes Coachen erfüllte.

Nach 20 Minuten übernahmen die Pipinsrieder die Kontrolle. Ihre Zauberfüße Halit Yilmaz und Claudio Milican versuchten sich immer wieder im Slalom durch die FSV-Abwehr, Belmin Idrizovic setzte auf seine physische Überlegenheit. Die beste Chance aus dem Spiel heraus bot sich Yilmaz, als er eine Dzemailji-Hereingabe an die Unterkante der Querlatte donnerte (32.). Die Führung durch Dzemailji nach einer Idrizovic-Ecke kurz darauf war verdient. Der Gast schaffte es jedoch nicht nachzulegen. Nicht zuletzt, weil die Hausherren keinen Millimeter von ihrer defensive Linie abwichen.

Nach der Pause ließ der FCP nach, was auch Jelisic monierte. Prompt fiel das 1:1 durch einen Elfmeter von Dominik Binder (52.). Tim Greifenegger hatte Paul Starzer zu Fall gebracht. Nun konnte man von außen förmlich sehen, wie einige Pipinsrieder nervös wurden. Abspielfehler häuften sich, viele Abschlüsse waren überhastet. Einmal immerhin gab es Szenenapplaus für Marvin Jike. Obwohl er freie Bahn hatte, kickte er den Ball ins Aus, als sein Gegenspieler Maximilian Völke plötzlich aufschrie und sich an den Oberschenkel fasste.

Nach dem 1:2 durch Tobias Oesterles Eigentor (59.) nach einer Dzemailji-Flanke waren die Hausherren dem Ausgleich näher als die Gäste dem 3:1. Der Ex-Pipinsrieder Ruben Popa brachte die Jelisic-Mannen ganz schön ins Schwitzen. Greifenegger musste auf der Torlinie retten (88.).

Die Pfaffenhofener bejubelten die knappe Niederlage wie einen Sieg. „Ein Unentschieden wäre möglich und gerecht gewesen”, merkte ihr Coach Gerhard Lösch zu Recht an. Die Pipinsrieder Spieler wirkten so ratlos wie mancher Beobachter, Jelisic redete nach dem Abpfiff lange auf seine Schützlinge ein. „Niko muss einfach schauen, dass er fit wird”, seufzte Sarisakal später, „wir brauchen vier erfahrene Spieler auf dem Feld.” Immerhin konnte Co-Spielertrainer Pablo Pigl in den letzten dreißig Minuten mitkicken.

FC Pipinsried: Thiel - Langen (61. Agbowo), Mwarome, Willibald, Dzemailji (78. Keßler) - Greifenegger, Daniel Jelisic - Yilmaz (61.Pigl), Milican (61. Ricter), Idrizovic - Jike.

Tore: 0:1 Dzemailji (34.), 1:1 Binder (Foulelfmeter/52.), 1:2 Oesterle (Eigentor/59.).


Von Heribert Oberhauser
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