In Waidhofen kommen immer wieder Menschen an den Unfallort, legen Blumen ab oder entzünden Kerzen. Vielen von ihnen ist auch Tage nach dem schrecklichen Ereignis noch die Erschütterung anzusehen. Kopfschüttelnd stehen sie vor dem mit einem schwarzen Trauerflor versehenen Baum, schütteln fassungslos den Kopf oder beten.
Als „tragisches Unglück” bezeichnet Hans-Jürgen Bartl den Unfall am Faschingssonntag in Waidhofen. Der stellvertretende Schrobenhausener Polizeichef leitet die Ermittlungen und hat immer noch Zeugenbefragungen vor sich. Die Mehrzahl der Zeugen seien aber inzwischen vernommen worden, so Bartl, und es zeichne sich ein deutlicheres Bild von den Vorgängen ab.
Als sicher gilt demnach, dass die junge Frau an der linken Vorderseite neben dem Aresinger Motivwagen hergelaufen sei. Sie habe Süßigkeiten an Umstehende verteilt. Dabei müsse sie sich auch zwischen der Zugmaschine und dem anhängenden Tieflader aufgehalten haben. Unstreitig ist für Bartl, dass die junge Frau nicht geschubst oder gestoßen wurde und so vor das linke Vorderrad des sich in Schrittgeschwindigkeit bewegenden Zuges geraten sei.
Das rollende Fahrzeug habe die 24-Jährige auf die Straße gedrückt. Laut Bartl soll eine Person noch versucht haben, die Frau wieder unter dem Anhänger hervorzuziehen, was nicht gelungen sei. Passanten und weitere Personen, die den Wagen begleiteten, machten den Fahrer der Zugmaschine auf den Vorfall während der lauten Veranstaltung aufmerksam. Doch, so Bartl, es habe keine Rettung mehr gegeben: „Das ist innerhalb von zwei Sekunden passiert.”
Die polizeilichen Ermittlungen stünden kurz vor dem Abschluss, so Bartl. Die Untersuchungsergebnisse des von der Staatsanwaltschaft beauftragten Gutachters würden etwa in zwei Monaten vorliegen. Dann versprechen sich Bartl und seine Kollegen eine Rekonstruktion, die möglicherweise auch einen bewegten Ablauf des Unfalls zeige.