Markus Kreul, Initiator und künstlerischer Leiter des Workshops, und die früherer Altomünsterer Kulturreferentin Claudia Geisweid, Hauptorganisatorin, können einen gewissen Stolz über das so gut geratene Baby nicht verbergen - zurecht. Haben sie doch vieles richtig gemacht, was anderswo bei Kultur in der vermeintlichen Provinz oft übersehen wird: Sie haben kompetente Mitstreiter, die Politik in Form der Marktgemeinde sowie einen zuverlässigen Hauptsponsor, die Sparkasse Dachau, ins Boot geholt. Und alle Beteiligten bewiesen Ausdauer und den notwendigen langen Atem, um Kontinuität und damit Erfolg zu ermöglichen. Der Eumwa hat klein angefangen und ist stetig gewachsen, statt groß einzusteigen und dann stark nachzulassen.

Der Erfolg liegt aber auch in dem besonderen Konzept, das nicht verändert wurde: Markus Kreul gelingt es jedes Jahr, hochkarätige, international tätige Musikerkollegen nach Altomünster zu holen. Dazu gehören in diesem Jahr unter anderem der Violinist Prof. Ingolf Turban, Prof. Domnik Wortig (Tenor) oder Prof. Harald Harrer (Klarinette). Ein Spitzencellist wie Guido Schieffen ist seit Jahren gerne Dauergast in Altomünster, erstmals ist Phil Mullen dabei, der unter anderem einen Improvisationsworkshop leitet.

Sie unterrichten die rund 50 Teilnehmer, die sowohl aus der Region, aber auch aus Bulgarien, Belgien, der Schweiz und sogar Tibet kommen. Junge Musiker, die die ersten Schritte auf ihrem Instrument gemacht haben, lernen in Workshops, zum Teil hochtalentierte Nachwuchsmusiker in den Meisterklassen. Ziel ist das gemeinsame Spielen in kammermusikalischen Ensembles. Und das alles „ohne Angst und ohne Druck, sondern auf Augenhöhe. Nur so ist authentisches, lang anhaltendes Lernen möglich”, sagt Markus Kreul. Für den Pianisten, erfahrenen Lehrer und Dozenten am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg ist dieses Konzept auch eine Antwort auf das Bildungssystem und eine Kritik daran. „Ein solcher Unterricht ist in der jetzigen Form des Gymnasiums nicht möglich, und leider haben wir aus den Hochschulen auch Schulen gemacht.”

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