Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 02.06.2018 12:00

Landwirtschaft ohne Chemie?

Peter Schmid aus Walchshofen   musste viele Fragen zu seinem Fendt samt Arbeitsgeräten beantworten.	Foto: Martin Golling (Foto: Martin Golling)
Peter Schmid aus Walchshofen musste viele Fragen zu seinem Fendt samt Arbeitsgeräten beantworten. Foto: Martin Golling (Foto: Martin Golling)
Peter Schmid aus Walchshofen musste viele Fragen zu seinem Fendt samt Arbeitsgeräten beantworten. Foto: Martin Golling (Foto: Martin Golling)
Peter Schmid aus Walchshofen musste viele Fragen zu seinem Fendt samt Arbeitsgeräten beantworten. Foto: Martin Golling (Foto: Martin Golling)
Peter Schmid aus Walchshofen musste viele Fragen zu seinem Fendt samt Arbeitsgeräten beantworten. Foto: Martin Golling (Foto: Martin Golling)

Die Frage nach der Chemie in der Landwirtschaft ist brisant. In der Debatte um sterbende Insekten und den Rückgang der Vogelarten wird oft der Landwirtschaft der schwarze Peter zugeschoben (siehe auch Bericht oben). Die Bauern indes verlangen Lösungen. Gleich 200 Landwirte kamen auf Stephan Kreppolds Biolandhof nach Wilpersberg. Seit 1990 sind bis zu 90 Prozent der Insekten verschwunden. Sie stehen ziemlich am Anfang der Nahrungskette. „Ohne Insekten keine Vögel”, spann Marion Ruppaner, Landwirtschaftsreferentin des Bund Naturschutz (BN), in Wilpersberg den Faden fort. Konkret heißt das: Zwischen 1980 und 2010 ist die Hälfte der heimischen Vogelarten verloren gegangen. In Zahlen sind das bei Arten wie dem Rebhuhn, der Grau- und Goldammer oder der Feldlerche rund 300 Millionen Vögel. Grund genug, etwas dagegen zu tun. Das scheint auch in der regionalen Landwirtschaft angekommen zu sein.

Statt der angekündigten 50 Berufskollegen konnte Stephan Kreppold 200 Landwirte begrüßen. Sie alle wollten sehen, wie Unkrautvernichtung ohne Chemie funktionieren könnte.

Alexander Kögel ist Biolandberater. „Mit der Hand muss heute keiner mehr durchgehen, wenn er vernünftige Hacktechnik anwendet”, sagt er gleich zu Beginn seines Vortrags. Grundlage für nachhaltigen Erfolg in der präventiven Beikrautregulierung seien neben dem Kleegrasmanagement die optimale Wahl der Zwischenfrucht und die Nutzung der Konkurrenzkraft der Saat. Die von ihm vorgestellten „ewigen Anbauregeln” fordern fundiertes Wissen über die Fruchtfolge, Kenntnisse darüber, aufgrund welcher Fehler sich Beikräuter wie Ampfer, Distel oder Schachtelhalm hartnäckig halten können und wie sich welcher Maschineneinsatz wann am positivsten auswirkt.


Von Bastian Brummer
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