Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Jüdische Kulturwoche in Augsburg „gerade in diesen Zeiten” wichtig

Eröffnet wird das Veranstaltungsprogramm am Sonntag, 5. November, mit einem Konzert in der Augsburger Synagoge. (Foto: Robert Brembeck)
Eröffnet wird das Veranstaltungsprogramm am Sonntag, 5. November, mit einem Konzert in der Augsburger Synagoge. (Foto: Robert Brembeck)
Eröffnet wird das Veranstaltungsprogramm am Sonntag, 5. November, mit einem Konzert in der Augsburger Synagoge. (Foto: Robert Brembeck)
Eröffnet wird das Veranstaltungsprogramm am Sonntag, 5. November, mit einem Konzert in der Augsburger Synagoge. (Foto: Robert Brembeck)
Eröffnet wird das Veranstaltungsprogramm am Sonntag, 5. November, mit einem Konzert in der Augsburger Synagoge. (Foto: Robert Brembeck)

Bewusst hätten sich die Organisatoren entschieden, trotz der aktuellen Situation in Israel die Jüdische Kulturwoche stattfinden zu lassen, betont das Jüdische Museum Augsburg in einer Pressemitteilung und lädt zu Veranstaltungen vom 5. bis zum 12. November ein. „Gerade in diesen Zeiten, in denen vermehrt antisemitische Sprüche und Übergriffe zu vermelden sind, ist es wichtig, Judentum und jüdische Kultur sichtbar zu machen. Wir schätzen es auch als ein Zeichen der Solidarität, wenn die Menschen in Schwaben an unseren Veranstaltungen teilnehmen und Interesse an der jüdischen Kultur bekunden”, sagt Museumsdirektorin Carmen Reichert. „Jüdische Kultur gerade in diesen Tagen zu canceln wäre ein falsches Signal”, findet Gemeindepräsident Alexander Mazo.

„Bagel, Bier und Berches” lautet das Motto der jüdischen Kulturwoche 2023, die die Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg gemeinsam mit dem Jüdischen Museum präsentiert. „Das typisch schwäbische Schabbat-Brot Berches, bayerisches Bier und die aus Osteuropa stammenden Bagels sind nicht nur lecker, sondern stehen auch für drei Aspekte jüdischer Gegenwart in Schwaben: Die schwäbisch-jüdische Tradition, den jüdischen Teil an der bayerischen Kultur und den innerjüdischen Kulturkontakt mit Osteuropa”, erklären die Veranstalter.

„Wie in allen anderen Kulturen, so spielen bestimmte Speisen und Getränke in der jüdischen Tradition eine wichtige Rolle”, so Gemeindepräsident Mazo. Zur wöchentlichen Schabbatfeier am Freitagabend würden jüdische Menschen weltweit das traditionelle Challa-Brot essen. Die schwäbische Version davon heißt Berches, wird mit Mohn statt mit Sesam bestreut und ist bis heute in manchen schwäbischen Bäckereien erhältlich. „Mit der jüdischen Kulturwoche wollen wir Menschen einladen, die jüdische Kultur kennenzulernen – und sich zugleich solidarisch zu zeigen, mit einer Gemeinschaft, die seit vielen Jahrhunderten in Schwaben lebt, dort aber immer wieder auch bedroht und verfolgt wurde”, ergänzt Reichert.

Koordiniert vom Jüdischen Museum und der Israelitischen Kultusgemeinde in Augsburg bieten Kooperationspartner schwabenweit ein vielfältiges Programm unter anderem mit Vorträgen, Konzerten, Workshops und einem Quiz.

Eröffnet wird das Veranstaltungsprogramm am Sonntag, 5. November, um 18 Uhr, mit einem Konzert des Jewish Chamber Orchestra Munich mit dem Titel „Klezmer Re-Constructed” in der Synagoge in der Augsburger Halderstraße. Alle Veranstaltungen sind auf der Website des Jüdischen Museums Augsburg aufgeführt: https://jmaugsburg.de/juedische-kulturwoche-augsburg-schwaben23/ . (pm)

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