Die Hilfsaktion der Humanitas Aichach geht weiter. In der Türkei wurde ein Depots errichtet, das künftig von bewaffneten Helfern bewacht wird, berichtete gestern Oliver Heib, einer der Humanitas-Projektleiter. Er berichtet weiter, dass der zweite Erdbebenhilfe-Projektleiter Tolga Buldu mit einem Begleiter am Mittwochabend von Nürnberg aus nach Adana geflogen sei. Von dort ging es weiter in die türkisch-syrische Grenzregion nach Samandağ, wo die Humanitas-Helfer „mit ein paar von unseren eingekauften Zelten, die später an Menschen, die im Freien schlafen müssen verteilt werden”, ein Basislager aufbauen.
Mit dem Lastwagen seien bereits einige Hygiene-Artikel, die in der Türkei bestellt wurden, dort angekommen, dazu trockene Lebensmittel. Im Depot würden nun Pakete für 1000 Familien gepackt. Mit Pickups würden die Hilfsgüter in den Bergdörfern an bedürftige Familien verteilt. Dort gebe es Menschen, „die noch so gut wie keine Hilfe erreicht” habe, berichtet Heib.
Weiter habe die Humanitas 50 Zelte gekauft. „Die bekommen dann Familien, die draußen schlafen müssen”, schildert Heib, der noch eine positive Nachricht hatte: „Tolga konnte eine mobile psychologische Theatergruppe bekommen. Diese spielen für die traumatisierten Kinder von der LKW-Bühne aus.” Die Hoffnung sei, dass die Kinder das Erlebte damit besser verarbeiten oder zumindest kurz das Elend ausblenden können.
Da die Helfer zu hundert Prozent ehrenamtlich arbeiteten und „die Jungs da unten” im Zelt schlafen, um keine Kosten zu verursachen, „könnten wir noch dringend Spenden brauchen”.