Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 04.02.2024 17:18

Endspurt

Bunt geht es stets beim Pöttmeser Gaudiwurm zu. 2020 präsentierte sich der Ludwigsmooser Streichelzoo.  (Foto: Wilhelm Wagner)
Bunt geht es stets beim Pöttmeser Gaudiwurm zu. 2020 präsentierte sich der Ludwigsmooser Streichelzoo. (Foto: Wilhelm Wagner)
Bunt geht es stets beim Pöttmeser Gaudiwurm zu. 2020 präsentierte sich der Ludwigsmooser Streichelzoo. (Foto: Wilhelm Wagner)
Bunt geht es stets beim Pöttmeser Gaudiwurm zu. 2020 präsentierte sich der Ludwigsmooser Streichelzoo. (Foto: Wilhelm Wagner)
Bunt geht es stets beim Pöttmeser Gaudiwurm zu. 2020 präsentierte sich der Ludwigsmooser Streichelzoo. (Foto: Wilhelm Wagner)

Kurz und knackig ist die diesjährige Faschingssaison. Das kann für Garden mit mehr als fünf Auftritten an einem Tag schon anstrengend werden. Aber auch die Ausdauer der Besucher-Narren ist gefordert, wenn alles geballt kommt. So wie am Faschingswochenende im Wittelsbacher Land: Das Faschingstreiben der Paartalia auf dem Stadtplatz und gleich zwei Umzüge am Sonntag in Griesbeckerzell und Pöttmes erwarten wieder mehrere Tausend Besucher zum Endspurt des diesjährigen Kurz-Faschings.

Auf kurz folgt lang

Beim Fasching wie beim Fußball gilt: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Auf die kurze Faschingssaison 2023/24 folgt eine längere; 2025 ist erst am 5. März Aschermittwoch und damit alles vorbei. Die Narren können also entspannter feiern als heuer. Und doch geht es theoretisch noch ein bissl kürzer: Der Beginn der Fastenzeit - damit auch der Termin für Fasching - ist vom beweglichen Osterdatum abhängig. Der Aschermittwoch ist der 46. Tag vor dem Ostersonntag. Der frühestmögliche Termin für einen Aschermittwoch ist der 4. Februar, der spätestmögliche der 10. März.

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    Fünf Gastgarden hat die Aichacher Paartalia eingeladen, die die Maschkera auf dem Stadtplatz unterhalten. Los geht das Faschingstreiben am Samstag, 10. Februar, um 13.30 Uhr. Bis 17 Uhr ist der Obere Stadtplatz den Narren vorbehalten, die Paartalia verköstigt die Gäste mit Herzhaftem und Süßem. Für Stimmung sorgen die Auftritte von Zell ohne See aus Griesbeckerzell, der Schromlachia Schrobenhausen, von Menos Odio aus Augsburg, der Zusamtaler Bettschoner aus Zusmarshausen sowie von Hot and Crazy Waidhofen. Selbstverständlich zeigt auch die Aichacher Paartalia samt den Nachwuchsgarden ihr Showprogramm.

    Vizepräsidentin Johanna Steininger hofft auf bestes Frühlingswetter, „damit wir den Stadtplatz wieder voll kriegen”. Bisher sei der Zuspruch in der kurzen Saison jedenfalls sehr gut: Zum ersten Mal veranstaltete die Paartalia zwei Kinderbälle, um niemanden mehr abweisen zu müssen. Das habe super funktioniert, sagt Steininger. Zwei Mal war die TSV-Turnhalle voll und die Kinder hatten eine Riesengaudi. So soll es auch am Faschingssamstag auf dem Stadtplatz werden. Der Eintritt ist frei.

    Die Qual der Wahl haben die Narren im Wittelsbacher Land am Sonntag. Auf gleich zwei großen Faschingsumzügen präsentieren zahlreiche Faschingsfreunde ihre Wagen und Kostüme.

    In Griesbeckerzell arbeiten die Narren von Zell ohne See derzeit mit Hochdruck daran, ihren Ruf als Faschingshochburg abermals zu untermauern. An den Wochenenden wird abends bei den Zeller Narrensitzungen gesungen, getanzt und gelacht, tagsüber in den Höfen gehämmert, gebohrt und gepinselt. Gleich mehrere Motivwagen bauen die Narren der Faschingsgesellschaft Zell ohne See in Eigenregie zusammen. Auch in anderen Ortschaften in der näheren Umgebung wird fleißig für den Höhepunkt der Faschingssaison gewerkelt. Start für den Gaudiwurm ist wie immer am Faschingssonntag, diesmal der 11. Februar, um 14 Uhr.

    Die Organisatoren von Zell ohne See erwarten mehrere Tausend Schaulustige. „Insgesamt 22 Gruppierungen haben sich bisher angemeldet“, sagt Umzugspräsident Daniel Schacherl. Das sind mehr als im vergangenen Jahr. Zum ersten Umzug nach der Pandemie kamen 2023 mit 16 noch etwas weniger Gruppen.

    Allen voran die „kloana Maschkerer“ sollen beim Zeller Umzug auf ihre Kosten kommen. Die Umzugsteilnehmer haben sich mit reichlich Süßigkeiten und Bonbons eingedeckt. Der „Guzzi-Regen“ wird am Faschingssonntag pausenlos von den bunt geschmückten Wagen auf die kleinen Umzugsbesucher niederprasseln, verspricht Schacherl, der sich auf einen farbenprächtigen Umzug und viele Zuschauer freut.

    Gleichzeitig rufen die Organisatoren alle teilnehmenden Gruppierungen dazu auf, am Mittwoch, 7. Februar, um 19.30 Uhr die letzte Umzugsversammlung in der Zeller Faschingshalle zu besuchen. Dort werden Vertreter der Einsatzkräfte noch einmal das bewährte Sicherheitskonzept erläutern. Kurz entschlossene Fußgruppen haben an diesem Tag die letzte Möglichkeit sich anzumelden.

    Auch heuer sind Konfetti, Glasflaschen und Schnaps in Griesbeckerzell unerwünscht, die Securitys werden Rucksäcke kontrollieren, und die Getränke-Stände im Ort schenken keinen harten Alkohol aus. Umzugsteilnehmer müssen im Vorfeld eine TÜV-Bescheinigung für ihren Wagen liefern, während des Umzugs sorgen Begleiter - zu Fuß und nüchtern - dafür, dass der Abstand zu den Besuchern groß genug ist.
    Parkplätze sind vorhanden, die Feuerwehr weist die Besucher ein. Die Ortsverbindungsstraße nach Obergriesbach wird ab der Hofgartenstraße zur Einbahnstraße. Der Zeller Weg in Obergriesbach ist von 12 bis 18 Uhr in Richtung Zell gesperrt. Von und nach Aichach wird es einen Bus-Shuttle geben.

    Pöttmes ist alle zwei Jahre dran. Zum letzten Mal schlängelte sich der Gaudiwurm 2020 mit rund 40 teilnehmenden Fußgruppen und Wagen durch den Markt. Dann kam Corona. Doch nun will der Verkehrs- und Verschönerungsverein zusammen mit den Faschingsfreunden wieder durchstarten. Vorsitzender Hans Liebhart sieht seiner Premiere als Verantwortlicher des Umzug jedenfalls optimistisch entgegen: „Die Resonanz ist sogar noch besser als 2020”, freut sich der 58-Jährige. Obwohl der offizielle Meldeschluss inzwischen verstrichen ist, könnten sich weiterhin gerne Gruppen melden, die sich beim bunten Spektakel zeigen möchten. Das Anmeldeformular ist unter der Mailadresse vvv-poettmes@web.de anzufordern.

    Die Teilnehmer treffen sich bereits am 12.45 Uhr auf dem Pöttmeser Volksfestplatz. Dort ist nicht nur für Verpflegung gesorgt, die Garden von Euphoria Weidorf und der Schromlachia Schrobenhausen machen Stimmung beim Warmlaufen. Der Gaudiwurm startet pünktlich um 14.14 Uhr und folgt der bekannten Route über die von-Gumppenberg-Straße, Kirchplatz, Marktstraße und Schrobenhausener Straße wieder zurück zum Volksfestplatz. Dort mündet der Zug dann in weiteres fröhliches Treiben mit Barbetrieb.

    Zur Zugaufstellung hat sich der Verkehrs- und Verschönerungsverein auf einen neuen Modus festgelegt: Damit Fußgruppen und Musikkapellen nicht zwischen den mit reichlich Lautstärke ausgestatteten Faschingswagen „untergehen“, marschieren diese vorneweg. Die dezibelstärkeren Wagen folgen dann im zweiten Abschnitt.

    Die Organisation der Veranstaltung sei insgesamt sehr aufwändig, berichtet Liebhart. Ein paar neue Auflagen seien hinzugekommen, beispielsweise müsse man heuer auch Security stellen. Doch Sicherheit gehe natürlich vor, so der Organisator, der hofft, dass Pöttmes auch an diesem Faschingssonntag wieder ein Anziehungspunkt für Narren aus der ganzen Umgebung wird. Und Guazlan gibt es natürlich auch: „Da hat's noch nie gefehlt!”, meint Liebhart.


    Verena  Heißerer
    Verena Heißerer

    Redakteurin

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