Über 260 Gäste verfolgten am Donnerstag im Wittelsbacher Schloss in Friedberg interessiert und mit Durchhaltevermögen einen Nachmittag mit anspruchsvollen Referaten und einer Podiumsdiskussion um die großen Themen Klima, Energie und Zukunft. Zu der groß aufgezogenen Veranstaltung mit prominenten Rednern hatte die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Wittelsbacher Land Verein eingeladen. Es war der Start in die neue Leader-Förderperiode (wir berichteten). Und was für einer: Im voll besetzten Großen Saal ging es um nicht weniger als die Rettung der Welt.
Es trafen sich Bürgermeister und Kreisräte, Mitarbeiter des Landratsamtes, Vertreter von Firmen, aus Naturschutz und Landwirtschaft sowie Bürger. In den Reihen waren ganz junge Gesichter kaum zu sehen. Auf der Bühne gaben sich der auch aus dem Fernsehen bekannte Prof. Mojib Latif und Prof. Franz Josef Radermacher das Mikrofon in die Hand, moderiert wurde die Veranstaltung von BR-Sprecher Thomas Schwarz. Rede und Antwort auf dem Podium standen zum Abschluss neben den beiden genannten Rednern Prof. Matthias Drösler, Moor-Spezialist von der Hochschule Weihenstephan, Charlotte Martin-Stadler von der Fachstelle für Klimaschutz im Landratsamt, Silke Mall, Leiterin Kommunalmanagement (Region Oberbayern) bei der Bayernwerk Netz GmbH, und Ely Eibisch, der Oberpfälzer Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV).
Mojib Latif, unter anderem Klimaforscher und Hochschulprofessor, untermauerte die Veränderungen des Klimas und den Anstieg der Temperatur mit Zahlen und legte einen unterhaltsamen Galopp, garniert mit (Selbst-)Ironie durch Zahlen und Zitate hin. Er begann mit Maurice Strong. Der kanadische UNO-Funktionär stellte vor 50 Jahren bei der Stockholmer Umweltkonferenz die Frage: „Ist es unrealistisch zu erwarten, dass der Mensch weise genug ist, das zu tun, was er für sein eigenes Wohlergehen tun muss?” Er streifte den Naturphilosophen und Chemiker Wilhelm Ostwald („Der energetische Imperativ”), Albert Einstein und bediente sich auch bei UN-Generalsekretär António Guterres und seinem „Highway zur Klimahölle mit dem Fuß auf dem Gaspedal.”