Eine Überraschung gab es bei der letzten turnusmäßigen Öffnung des Todtenweiser Heimatmuseums im Oktober des vorigen Jahres: Während der Präsentation der neuen Ausstellung – „Archäologische Lesefunde aus dem Lechfeld“ – brachte Aindlings ehemaliger Bürgermeister Tomas Zinnecker zwei exotisch anmutende Uniformröcke vorbei. Er bot sie dem Förderverein 1000 Jahre Todtenweis, der sich für das gemeindliche Museum engagiert, als Geschenk und zur Ausstellung an.
Die Nachforschungen zur Herkunft und Verwendung dieser Uniformröcke ergaben, dass sie von einem ehemaligen Hatschier der Königlich Bayerischen Leibgarde getragen wurden. Die Hatschiere (auch Hartschiere genannt, verschliffen aus dem italienischen arciere = Bogenschütze) ist die Bezeichnung einer militärischen Truppengattung, die in verschiedenen deutschsprachigen Monarchien zunächst als Garde, später ausschließlich als zeremonielle Haustruppen ohne eigentliche militärische Aufgabe bestanden. Mit dem Untergang der deutschsprachigen Monarchien 1918 wurden auch diese Hofgarden abgeschafft.