Nach Jahren der Planung ist am Sonntagnachmittag unweit des Stadtmuseums in Aichach der Gedenkstein für die während der Zeit des Nationalsozialismus im Aichacher Gefängnis inhaftierten Frauen eingeweiht worden. Unter den rund 70 Besuchern des Festakts im Museum waren Nachfahren der weiblichen Häftlinge, die von Aichach aus in Konzentrationslager deportiert wurden. Bis aus Hamburg oder Wien waren sie angereist, um an der Einweihung teilzunehmen. Diese große Resonanz verdeutlicht den hohen Stellenwert des Gedenkorts. Darin waren sich alle Redner einig. Landrat Klaus Metzger brachte es auf den Punkt: „Es gibt in diesem Jahr wohl keinen wichtigeren Anlass als diesen.” Der Gedenkstein, den die Künstler Raffaela Sauer aus Trier und Michael Meraner aus Eppan in Südtirol gestaltet haben, mache sicht- und greifbar, was bislang nur abstrakt gewesen ist: die vergessenen Frauen von Aichach.