Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Da können Behördengänge Spaß machen

Die Dasinger Bürgerinnen und Bürger dürfen sich auf ein romantisch-lauschiges Plätzchen freuen, und die Gemeindemitarbeiterinnen und -mitarbeiter auf Büroräume mit „behaglicher Gediegenheit, in denen man gerne arbeitet“. Vorausgesetzt, es kommt alles so, wie das am Dienstagabend Architekt John Höpfner vom Büro Haak+Höpfner Bürgermeister Andreas Wiesner (FW) und den Gemeinderäten vorgestellt hat.

Der Architekt kam geradezu ins Schwärmen, als er seine Ideen präsentierte. Zunächst ging es um die Freiflächengestaltung, die Fläche zwischen den einzelnen Gebäuden. „Der kommt eine wesentliche Bedeutung zu.“ Dasing sei in der „schönen Situation“ mit oberhalb der Kirche und unten den Maibaum. Höpfner denkt daran, beide Orte mit einer Treppe aus Granit zu erschließen, „die zum Sitzen einlädt“ und zum Aufenthalt anreget. Dementsprechend werde sie mit einer Art Steingarten dekoriert. Damit nicht genug: Damit sich die Menschen dort gerne aufhalten, soll ein kleiner Brunnen mit Wasserspiel gebaut werden, „an dem die Kinder auch wunderbar plantschen und pritscheln können“.
Im Innenhof, entlang der Bestandsgebäude und des Neubaus, sind begrünte Streifen mit Staudenmischungen geplant, „die den Boden intensiv bedecken und lange blühen“. Damit soll den Insekten „etwas Gutes“ getan werden. „Herrlich, wenn es brummt und summt.“ An der Süd-Ost-Ecke wird eine Magnolie stehen, die nicht nur wunderschön blühen, sondern auch Schatten spenden soll. An der Westseite soll das eine Gleditsia triacathos inermis tun. Kunstobjekte mit Dasinger Bürgern sollen gezeigt werden. John Höpfner freute sich über eine Figur, „wo sich jemand am Ohrläppchen zupft“. Um die Aufenthaltsqualität im Innenhofbereich noch zu steigern, hat der Architekt vor, Sitzblöcke aufzustellen. „Ein Platz, an dem sich Menschen in Gruppen oder einzeln treffen können“, soll es werden. Um auch dem Klimawandel Rechnung zu tragen, der die Sommer immer heißer macht, sollen einige Sonnenschirme, fest installiert, aufgestellt werden, die den Menschen ausreichend Schatten spenden.

Bisher war alles gut, Gemeinderäte und Bürgermeister hörten aufmerksam zu, hatten keine Einwände. Als allerdings das Wort Sonnenschirme fiel, war Schluss mit Idylle und Harmonie. „Sonnenschirme sind eine lächerliche Lösung“, schimpfte ein Gemeinderat los und ließ sich kaum beruhigen. Das funktioniere nicht, und die Schirme würden keinen Sommer durchhalten. „Und man muss eigens jemanden einstellen, der die Schirme vor jedem Gewitter und Wind auf und zu macht.“ Das komme teuer. Auch Anne Glas (Aktive Dasing) hatte ihre Probleme mit den Sonnenschirmen. Sie geht davon aus, „dass nachmittags ohnehin keine Sonne in den Hof fällt“. Sie schlug vor, offen zu lassen, ob dieser Bereich „nachgerüstet werden kann“. Damit war das Thema vorerst beendet. Aber auf Vorschlag von Bürgermeister Andreas Wieser „wird die Beschattung weiter beraten“.

Insgesamt sei man mit der Neuplanung „gut unterwegs“, freute sich John Höpfner. „40 Prozent haben wir durch.“ Die Ausschreibungen seien in Vorbereitung. Die neuen Büros für die Gemeindemitarbeiterinnen und -mitarbeiter seien akustisch ausgestattet und so gebaut, dass Kommunikation einerseits gut möglich sei und sie andererseits auch Schutz bieten würden. Die Flure seien so gestaltet, dass für die Besucher erst gar keine Behördenangst, wie man sie in vielen Verwaltungsgebäuden spüren könne, aufkomme. Da könnten Behördengänge vielleicht sogar Spaß machen.

Die Räte fanden durchaus Gefallen an den Ausführungen des Architekten. Allerdings gab es auch eine Befürchtung, „dass alles zu protzig“ werden könnte. Da konnte John Höpfner allerdings beruhigen: „Darauf passen wir schon auf, das behalten wir im Auge.“

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