Das „Wind-an-Land-Gesetz“, mit dem der Ausbau der Windkraft beschleunigt werden soll, treibt in erster Linie Obergriesbachs Bürgermeister Jürgen Hörmann (WBZ) die Galle hoch: „Daraus mache ich überhaupt keinen Hehl.“ Hörmann bezeichnete das neue Gesetz als „Schnellschuss“ und nicht durchdacht. Der Bürgermeister nutzte im Gemeinderat die Gelegenheit, um sich umfassend Luft zu schaffen. „Die Klima- und Energiepolitik in unserem Land ist mehr als haarsträubend“, schimpfte Hörmann. Mit der damaligen 10-H-Regel habe man „politisch gewollt“ die Windkraft quasi in die Tonne getreten. Jetzt wolle man sie wieder schnellstmöglich herausholen. Auch die Gesetze für Photovoltaikanlagen seien „reiner Wirrwarr“.
Um es kurz zu machen: Die Gemeinde Obergriesbach denkt überhaupt nicht daran, für die Windkraft Konzentrationsflächen auszuweisen. Dazu müsste man innerhalb kürzester Zeit den Flächennutzungsplan ändern, was nicht möglich sei. Keiner der Gemeinderäte wollte dafür auch nur einen Euro investieren, geschweige denn 150▎000 Euro, von denen die Rede war. Die Gemeinderäte nahmen das neue Gesetz „zur Kenntnis“ und warten jetzt ab, was kommt. Allerdings ist Hörmann überzeugt: „Die schaffen den Windausbau nie, das weiß ich doch jetzt schon.“