Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.06.2015 12:00

Bürgermeister als Gaudischnupfer

Das 50-jährige Bestehen des Schnupfclubs   Tattenhausen-Ziegelbach wurde am Wochenende gebührend gefeiert. Den Aufakt machte ein Festumzug, angeführt von der Dasinger Musikkapelle.	Fotos: dab/asl (Fotos: dab/asl)
Das 50-jährige Bestehen des Schnupfclubs Tattenhausen-Ziegelbach wurde am Wochenende gebührend gefeiert. Den Aufakt machte ein Festumzug, angeführt von der Dasinger Musikkapelle. Fotos: dab/asl (Fotos: dab/asl)
Das 50-jährige Bestehen des Schnupfclubs Tattenhausen-Ziegelbach wurde am Wochenende gebührend gefeiert. Den Aufakt machte ein Festumzug, angeführt von der Dasinger Musikkapelle. Fotos: dab/asl (Fotos: dab/asl)
Das 50-jährige Bestehen des Schnupfclubs Tattenhausen-Ziegelbach wurde am Wochenende gebührend gefeiert. Den Aufakt machte ein Festumzug, angeführt von der Dasinger Musikkapelle. Fotos: dab/asl (Fotos: dab/asl)
Das 50-jährige Bestehen des Schnupfclubs Tattenhausen-Ziegelbach wurde am Wochenende gebührend gefeiert. Den Aufakt machte ein Festumzug, angeführt von der Dasinger Musikkapelle. Fotos: dab/asl (Fotos: dab/asl)

Angeführt von der Musikkapelle Dasing und dem Gastgeber Schnupfclub Tattenhausen-Ziegelbach ging gestern der Festumzug durch die Ortschaft zur Festhalle, den viele Vereine aus dem Gemeindegebiet begleiteten. Zum Fest gehörte neben der Meisterschaft auch ein großer Festzug, ein Gaudischnupfen mit der regionalen Prominenz und die Ehrung von elf Gründungsmitgliedern des Vereins.

In einer zum Festzelt umfunktionierten Lager- und Maschinenhalle von Landwirt Hans Gail junior drängten sich bei einem vollen Programm und wichtigen Programmpunkten mehrere 100 Menschen. Alles war von den Tattenhausener Schnupfern im Vorfeld vorbildlich organisiert worden.

Der Schnupfclub Tattenhausen-Ziegelbach ist heute nicht nur der einzige Verein seiner Art im Kreis Aichach-Friedberg, sondern inzwischen auch sehr erfolgreich beim Schnupfen. Die Schnupferinnen haben schon mehrere bayerische und deutsche Meistertitel errungen und stellen auch die amtierende deutsche Schnupferkönigin Isabella Bayr. Bei der Bayerischen Schnupfmeisterschaft am Samstag schaffte Bayr es in der Einzelwertung auf den vierten Platz. Mit der Mannschaft holte sie sogar den Meistertitel.

Die Männer sind bisher nicht ganz so erfolgreich, konnten sich aber sowohl in der Einzel- als auch der Mannschaftswertung in der Vergangenheit immer wieder in den oberen Rängen platzieren. Das war bei der Gründung 1965 im damaligen Gasthaus Winterhof nicht unbedingt absehbar. Die Gründer hatten nämlich anfangs eher einen Geselligkeitsverein im Sinn und veranstalteten zunächst Feste, Skirennen und Fußballturniere. In den 1970er Jahren war nach Erinnerung des langjährigen Mitglieds Alfons Gail der „Sorgenkindercup” ganz wichtig.

Schnupfen rückte mehr in den Blickpunkt, als die Tattenhausener begannen, zu überörtlichen Turnieren zu fahren. Beim ersten Mal ging es damals nach Schrobenhausen. „Etwas mehr als drei Gramm in der Nase waren da schon viel”, sagte Gail, „aber die Schrobenhausener haben uns das Schnupfen beigebracht, und dann kamen wir auch schon mal über vier Gramm.”

Auch die Weltmeisterschaft in Pfaffenhofen an dee Ilm war für den noch relativ jungen Verein damals ein großes Erlebnis, an das man sich gern zurückerinnert.

Bürgermeister Erich Nagl würdigte, dass der Schnupfclub heute mehr Mitglieder hat als die Dörfer Tattenhausen und Ziegelbach Einwohner haben. Er gratulierte mit den Worten: „Gemeinde kommt von Gemeinschaft”, möglich durch fast 50 Vereine im Gemeindegebiet. Nagl bewährte sich übrigens selbst als Gaudischnupfer mit einem respek-tablen Ergebnis. Ehrengäste waren außerdem Landrat Klaus Metzger, Bundestagsabgeordneter Peter Tomaschko und Dasings Dritter Bürgermeister Markus Waschka.

Das Gaudischnupfen war eine Mischung aus ernsthaftem Wettkampf und purer Unterhaltung. Schiedsrichter Rudolf Greppmeir passte zwar genau auf, dass alles den Regeln entsprach, drückte aber ein Auge zu, als ein Teilnehmer den Schmalzler direkt aus seiner Dose inhalierte, statt ihn mit den Fingern in die Nase zu stopfen, und am Ende verstohlen die heruntergefallenen Krümel von seinem Latz fegte. Dem dicht gedrängten Publikum gefiel's.

Pfarrer Manfred Bauer zelebrierte am Sonntag den Festgottesdienst zum 50. Jubiläum und segnete das Fahnenband, das von den Festdamen gestiftet wurde.


Von Nayra Weber
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