Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.01.2023 17:21

Biber unter Strom

Den Startschuss   für die neue Freiflächen-Photovoltaikanlage bei Eisingersdorf gaben Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler und Vertreter der verantwortlichen Firma GP Joule am Dienstagnachmittag bei Hochnebel und eisigen Temperaturen statt Sonnenschein.	Fotos: Bastian Brummer (Fotos: Bastian Brummer)
Den Startschuss für die neue Freiflächen-Photovoltaikanlage bei Eisingersdorf gaben Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler und Vertreter der verantwortlichen Firma GP Joule am Dienstagnachmittag bei Hochnebel und eisigen Temperaturen statt Sonnenschein. Fotos: Bastian Brummer (Fotos: Bastian Brummer)
Den Startschuss für die neue Freiflächen-Photovoltaikanlage bei Eisingersdorf gaben Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler und Vertreter der verantwortlichen Firma GP Joule am Dienstagnachmittag bei Hochnebel und eisigen Temperaturen statt Sonnenschein. Fotos: Bastian Brummer (Fotos: Bastian Brummer)
Den Startschuss für die neue Freiflächen-Photovoltaikanlage bei Eisingersdorf gaben Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler und Vertreter der verantwortlichen Firma GP Joule am Dienstagnachmittag bei Hochnebel und eisigen Temperaturen statt Sonnenschein. Fotos: Bastian Brummer (Fotos: Bastian Brummer)
Den Startschuss für die neue Freiflächen-Photovoltaikanlage bei Eisingersdorf gaben Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler und Vertreter der verantwortlichen Firma GP Joule am Dienstagnachmittag bei Hochnebel und eisigen Temperaturen statt Sonnenschein. Fotos: Bastian Brummer (Fotos: Bastian Brummer)

Für die kleine Feierstunde auf der nassen Wiese südwestlich von Eisingersdorf hätten sich die Verantwortlichen wohl besseres Wetter gewünscht, zumindest ein bisschen Sonnenschein. Der hätte vielleicht noch den übrigen Schnee von den neuen Modulen geschleckt. Gertrud Hitzler ließ sich vom winterlich nasskalten Wetter aber nicht die Stimmung verderben. Mit zufriedener Miene gab Aindlings Bürgermeisterin Interviews und ließ sich mit Vertretern von GP Joule an einem roten Buzzer ablichten. Sie zeigte sich erfreut vom ersten Solarpark in der Gemeinde. Positiv bemerkte Hitzler auch, dass der Widerstand gegen derartige Projekte zumindest in Aindling nachgelassen habe. „Vor über 25 Jahren gab es im Gemeinderat einmal eine Anfrage. Damals wollte jemand eine solche Anlage bauen”, erinnert sich die Bürgermeisterin. Allein die Anfrage aber habe für Unmut in der Bevölkerung gesorgt. „Ich glaube, dass besonders die aktuelle Zeit noch mehr Menschen bewusst gemacht hat, dass der Strom eben nicht aus der Steckdose kommt”, sagte Hitzler. Jetzt kommt er also vom Acker oder, wie im Fall Pichl, von der Wiese. Die gehört dem ortsansässigen Landwirt Martin Schlecht. Landwirtschaftlich ist die Fläche nicht sonderlich interessant, erklärte der Bauer und bestätigte Gertrud Hitzler damit. In ihren Augen ist der Standort „ideal”. Ein Grund, warum die Wiese nicht sonderlich lukrativ ist, ist die Lage direkt am Edenhauser Bach. Dort fühlt sich seit einigen Jahren der Biber wohl, genauso wie wenige Meter weiter in der Axt. „Der unterhöhlt hier den ganzen Uferbereich, und die Wiese war auch schon öfter überschwemmt”, erzählte Martin Schlecht. Fast kniehoch sei das Wasser zum Teil schon auf der Wiese gestanden. Den Modulen macht das nichts aus. Laut Karl-Heinz Diertl von GP Joule sind die Ständer, auf denen sie aufliegen, lediglich in den Boden gerammt. Wegen des hohen Grundwasserspiegels musste das Metall mit einer besonderen Magnesiumlegierung versehen werden. „Das soll Korrosionen im Erdreich vorbeugen”, erläuterte Diertl. Fundamente gibt es auf der Fläche also keine, übrigens auch nicht beim Zaun. Der geht nicht ganz bis zum Boden, damit Kleintiere das Gebiet ungehindert durchwandern können. Einen Wolfsschutz wie bei einigen anderen Solarparks gibt es hier also nicht. Canis lupus war auch kurz Thema bei der Eröffnung.

Unweit der Anlage wurde schon ein Wolf gesichtet, auch wenn der jüngste Fotonachweis über zwei Jahre zurückliegt. Damals hielt eine Wildkamera das scheue Tier bei Binnenbach fest. Schafe möchte Martin Schlecht aber ohnehin nicht auf der Fläche halten. Die wird lediglich zweimal jährlich gemäht, ein Magerrasen soll dort entstehen. Hitzler: „Fläche ist für die Erzeugung von Lebensmitteln nicht besonders interessant”


Von Robert Edler
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