Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 27.01.2023 17:17

Biber, Feuerwehr und Friedhof Konkrete Pläne für Ortsmitte

Rund zwanzig Interessierte   kamen zur Bürgerversammlung in den Gasthof Seemüller nach Pichl. Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler stand nach ihrem Bericht Rede und Antwort. 	Foto: Tanja Marsal (Foto: Tanja Marsal)
Rund zwanzig Interessierte kamen zur Bürgerversammlung in den Gasthof Seemüller nach Pichl. Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler stand nach ihrem Bericht Rede und Antwort. Foto: Tanja Marsal (Foto: Tanja Marsal)
Rund zwanzig Interessierte kamen zur Bürgerversammlung in den Gasthof Seemüller nach Pichl. Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler stand nach ihrem Bericht Rede und Antwort. Foto: Tanja Marsal (Foto: Tanja Marsal)
Rund zwanzig Interessierte kamen zur Bürgerversammlung in den Gasthof Seemüller nach Pichl. Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler stand nach ihrem Bericht Rede und Antwort. Foto: Tanja Marsal (Foto: Tanja Marsal)
Rund zwanzig Interessierte kamen zur Bürgerversammlung in den Gasthof Seemüller nach Pichl. Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler stand nach ihrem Bericht Rede und Antwort. Foto: Tanja Marsal (Foto: Tanja Marsal)

Das war nicht allzu viel oder schwerwiegend. Dennoch entwickelte sich ein sachlicher Austausch zwischen Bürgern und Bürgermeisterin beziehungsweise den Gemeinderäten, von denen sechs anwesend waren. So erkundigte sich ein Pichler, was aus dem alten Aindlinger Feuerwehrhaus wird, neben dem aktuell das neue gebaut wird. Die Frage konnte Hitzler nicht beantworten, da es dafür zwar bereits verschiedene Überlegungen gebe, aber noch keine konkreten Pläne oder gar Entscheidungen.

Eine Frau wunderte sich über die hohen Friedhofskosten und wollte wissen, wofür die 109 000 Euro genau eingesetzt werden, die bei den größten Ausgaben des Marktes aufgeführt waren, „wenn wir doch eh alles selber zahlen”. Hitzler musste die Dame vertrösten und konnte aus dem Stegreif nicht beantworten, wohin genau das Geld fließt.

Auf Nachfrage erklärte VG-Kämmerer Andreas Grägel die 109 000 Euro setzten sich größtenteils aus Personal-, Betriebs-, Bewirtschaftungs- und Unterhaltskosten zusammen. Gleichzeitig nehme der Markt Aindling auch 42 000 Euro rund um den Friedhof ein, womit sich die Rechnung relativiere.

Weiter bemängelten die Pichler, dass es rund um den Friedhof in ihrem Kirchdorf (Stand 1. Januar: 323 Einwohner) sehr dunkel sei, was gerade in den Wintermonaten einen Besuch ab 17 Uhr nahezu unmöglich mache. „An der Friedhofsmauer entlang ist es stockfinster”, bestätigte ein Bürger. Tatsächlich gebe es nur donnerstags - wenn Gottesdienst ist - Licht. An den anderen Wochentagen bleibt die Beleuchtung aus. Hitzler nahm das Thema in ihrer Liste auf.

Die Anwesenden nutzten die Versammlung auch dafür, ihren Unmut in Angelegenheiten zu äußern, die über Pichls beziehungsweise Aindlings Grenzen hinausgehen und in der Verantwortung des Landkreises liegen. Zum einen ging es um den Wertstoffhof Aindling/Todtenweis. Dort hat ein Pichler bereits mehrfach beobachtet, dass fünf Mitarbeiter herumstehen und „Nase bohren”, also in seinen Augen unterbeschäftigt seien. „Und helfen tut auch keiner”, pflichtete ihm eine Frau bei.

Über Transparenz und Kommunikation rund um die Krankenhäuser in Aichach und Friedberg ärgerte sich ein anderer Bürger: „Dass dort während Corona gewaltig etwas schief gegangen ist, weiß jeder. Und die mauern, mauern, mauern. Warum sagen sie nichts?” Daher rühre die Politikverdrossenheit der Menschen, fügte er an. Auch in Aindling selbst wünschte er sich mehr Durchblick. Ihm sei nicht klar, warum es zum Beispiel ein neues Feuerwehrhaus brauche und das alte nicht mehr nutzbar sei. Die Bürgermeisterin führte kurz aus, dass nach langen Gesprächen und Kostenabschätzungen herausgekommen sei, dass ein Neubau leichter zu stemmen sei, als das alte Domizil zu sanieren. Hitzler betonte, wie wichtig eine gut ausgestattete Feuerwehr inzwischen sei, da diese längst nicht mehr nur mit Brandlöschung beschäftigt sei wie einst.

Auch der eifrige Biber, der an der Axt zwischen Axtbrunn und Eisingersdorf fleißig arbeitet mit der Folge, dass in diesem Bereich Äcker und Wiesen rundum nass und teilweise unpassierbar sind (wir berichteten), war Thema. Hitzler weiß um das Problem, der Bauhof ebenso.

Lob gab es für die Gemeinde und die eingesetzten Firmen rund um die neue Ortsdurchfahrt in Binnenbach von einem Anwohner. Die Zusammenarbeit habe gut funktioniert.

Gemeindeoberhaupt Hitzler lobte zum Abschluss ihrer Ausführungen die „gute Stimmung im Markt” und bedankte sich bei allen, die dazu beitragen und sich für Aindling einsetzen. Denn: „Der Markt Aindling ist unserer.”

Nach etwa zweieinhalb Stunden schienen alle Fragen geklärt zu sein, und Gertrud Hitzler verabschiedete die Pichler mit besten Wünschen und Dank für das Interesse in die nasskalte Nacht.

¦ Weitere Bürgerversammlungen: Montag, 30. Januar, 19 Uhr, Gasthof Moosbräu in Aindling; Donnerstag, 2. Februar, 19 Uhr, Sportheim in Stotzard. Auch Landkreisthemen kommen zur Sprache: Krankenhäuser und Wertstoffhof

Die Gemeinde hatte das Areal samt dem unter Denkmalschutz stehenden Zurek-Haus daneben vor einigen Jahren gekauft und beschlossen, selbst neu zu bauen, da sich die ursprünglichen Pläne mit interessierten Investoren zerschlagen hatten. Die Idee, dass sich ein Kinder- und/oder Augenarzt in Aindlings Ortsmitte ansiedeln könnte, wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen. „Da müssen wir aber erst noch die Ärztekammer überzeugen”, gab Hitzler im Hinblick auf das komplizierte und für viele nicht nachvollziehbare Zulassungsprozedere zu bedenken. tama

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