Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.12.2020 17:09

Bereit zu impfen

Das Impfzentrum   für das Augsburger Land sowie einen Impfbus präsentierten Landrat Martin Sailer (rechts) und Dr. Thomas Liedtke, Ärztlicher Leiter von Ecolog.
Das Impfzentrum für das Augsburger Land sowie einen Impfbus präsentierten Landrat Martin Sailer (rechts) und Dr. Thomas Liedtke, Ärztlicher Leiter von Ecolog.
Das Impfzentrum für das Augsburger Land sowie einen Impfbus präsentierten Landrat Martin Sailer (rechts) und Dr. Thomas Liedtke, Ärztlicher Leiter von Ecolog.
Das Impfzentrum für das Augsburger Land sowie einen Impfbus präsentierten Landrat Martin Sailer (rechts) und Dr. Thomas Liedtke, Ärztlicher Leiter von Ecolog.
Das Impfzentrum für das Augsburger Land sowie einen Impfbus präsentierten Landrat Martin Sailer (rechts) und Dr. Thomas Liedtke, Ärztlicher Leiter von Ecolog.

Diese befindet sich rund einen Kilometer vom Gablinger Bahnhof entfernt in der Nähe der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen direkt an der B2. So ist das Impfzentrum gut mit dem Auto erreichbar, Bürger aus dem südlichen Landkreis brauchen bei guter Verkehrslage rund eine halbe Stunde. Ein Shuttlebus zwischen Bahnhof und Impfzentrum soll zeitnah eingerichtet werden.

An der Halle angekommen befindet sich der Eingang auf der rechten Seite, wo vom medizinischen Personal die Temperatur gemessen wird. Sollte dann bei Patienten Fieber festgestellt werden, müssten diese wieder zurückgewiesen werden, erklärte Liedtke. Ist die Körpertemperatur in Ordnung, dürfen die Bürger das Impfzentrum betreten und müssen an der Anmeldung ihre Impfberechtigung und gegebenenfalls einen Arztbrief des Hausarztes über mögliche Vorerkrankungen vorzeigen.

Im nächsten Teil der Halle findet dann ein Aufklärungsgespräch per Video statt. Falls darüber hinaus Fragen bestehen, ist jederzeit ein Arzt vor Ort, der die Patienten in separaten Räumen aufklären kann. Anschließend geht es in den Wartebereich, wo die Bürger warten, bis sie aufgerufen und einer der fünf Impfkabinen zugeteilt werden. Einer der Räume ist für Menschen mit Behinderung ausgelegt. Dort bekommen die Patienten dann vom medizinischen Personal oder Arzt ihre Impfung in den Oberarm.

Dann heißt es ausharren, 15 Minuten lang in einem zweiten Wartebereich, denn so lang müssen Patienten nach der Impfung unter ärztlicher Betreuung stehen, falls es beispielsweise zu Kreislaufversagen oder Schocks bei Allergikern kommt. Bevor sich die Bürger dann wieder auf den Heimweg begeben dürfen, muss ein weiterer Termin vereinbart werden. Sollte dieser jedoch versäumt oder nicht wahrgenommen werden und 28 Tage verstreichen, „muss man mit der Impfung von vorne beginnen”, sagte Liedtke. Denn ein Impfschutz besteht erst nach der zweiten Impfung.

Zudem ergänzt der Ärztliche Leiter: „Derzeit ist davon auszugehen, dass Patienten mit laufender Infektion oder Symptomen nicht geimpft werden dürfen.” Vom Coronavirus genesene Personen können sich laut Liedtke impfen lassen.

Geimpft wird mit dem Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech, das diesen mit seinem amerikanischen Partner Pfizer entwickelt hat. Das Präparat soll im Augsburger Universitätsklinikum bei -70 Grad Celsius aufbewahrt und bei Bedarf nach Gablingen transportiert werden.

Etwa zu Weihnachten erwartet Ecolog die ersten Impfdosen. Dann sollen zunächst die mobilen Teams in Alten- und Pflegeheime fahren und Risikogruppen sowie Personen im Gesundheitswesen und in systemrelevanten Berufen impfen. Landrat Martin Sailer rechnet mit 40 Impfungen pro Stunde, die die mobilen Teams durchführen können. Diese Teams könne man je nach Nachfrage beliebig skalieren. Im Impfzentrum selbst rechnet der Dienstleister Ecolog mit einem Start in den ersten Tagen des neuen Jahres und 300 Impfungen täglich, die Zahl soll dann auf 1000 pro Tag steigen.

Zudem wird ein Impfbus eingesetzt, der im Augsburger Umland die „Dorf- und Rathausplätze aufsucht”, erklärte Liedtke. Dieser soll möglichst effizient arbeiten und mehrere Stunden vor Ort stehen und möglichst viele Impfungen durchführen. Im Bus gibt es dann zwei Impfkabinen, je nach Bedarf können innerhalb weniger Tage weitere Busse umgebaut werden.

In Gablingen vor Ort werden zu Beginn zwei Ärzte, drei Pflegekräfte und fünf Verwaltungskräfte von Ecolog arbeiten. Die Firma betreibt zudem mehrere Testzentren in England und auch das in Hirblingen sowie weitere Impfzentren in Deutschland. Damit sich Interessierte impfen lassen können, ist eine Anmeldung notwendig.

„Es gibt auch erste Ideen und Überlegungen für ein zweites Zentrum im südlichen Landkreis”, erklärte Sailer. Man müsse jedoch die Nachfrage abwarten und könne dann in relativ kurzer Zeit die Pläne umsetzen. Impfdosen werden in wenigen Tagen erwartet


Von Patrick Bruckner
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