Bei einem Unfall, bei Krankheit, einem – überraschenden – Klinikaufenthalt, oder auh, wenn ein Angehöriger einen Notfall erleidet, dann braucht man Trost. Das gilt für Erwachsenen, aber ganz besonders für Kinder. Aber was ist, wenn in einem solchen Fall Mama, Papa, Geschwister, die Großeltern oder ein anderer vertrauter Mensch aus der Familie nicht da sind? Dann gibt es sozusagen einen Profi, Benny, den Trösterbären.
Benny ist bei den Ersthelfern von Rettungsdiensten, Polizei, Feuerwehr, aber auch in Krankenhäusern und bei Notfallseelsorgern im Einsatz, gespendet von dem Verein „Kleine Patienten in Not”. Das ist auch im Verbreitungsgebiet der Aichacher Zeitung so, und die Aichacher Stiftung „Bürger helfen Bürgern” unterstützt den Verein dabei.
Statistisch gesehen braucht in Deutschland alle 18 Sekunden ein Kind ärztliche Hilfe nach einem Unfall. Das schreibt der Verein „Kleine Patienten in Not” in einer Pressemitteilung. Viel Arbeit für den Trösterbären also. Denn wenn die Eltern nicht sofort da sind oder da sein können, um zu trösten und zu beruhigen, ist seit 2004 oft Benny da. Die Helfer legen den Trösterbär verletzten und traumatisierten Kindern in den Arm. Ihnen hilft Benny über den ersten Schmerz und Schreck hinweg.
Benny und seine Verwandten aus der Schmusetierfamilie sind für verletzte und traumatisierte Kinder sehr wichtig, das unterstreichen auch die Erfahrungen eines Kindernotarztes, den „Kleine Patienten in Not“ zitiert: „Mit Benny als Begleiter verhalten sich die Kinder einfach viel ruhiger, verlieren einen Teil ihrer Angst, können mit Schmerzen besser umgehen und fühlen sich getröstet. Zudem brauchen wir weitaus weniger Beruhigungsmittel zu verabreichen.”
Außerdem erleichtere er den Rettungskräften den Zugang zu den Kindern. Selbst Sprachbarrieren könnten mit dem Teddy überwunden werden.
Daneben betreibt der Verein nach eigenen Angaben auch gezielte Aufklärungsarbeit bei Eltern und Rettungspersonal für den Umgang mit Kindern in Notfallsituationen sowie aktive Präventionsarbeit, damit Kinderunfälle gar nicht erst passieren.
In Aichach hilft Benny im Krankenhaus, der Polizeiinspektion, bei der Wasserwacht und im St.-Afra-Hospiz. 500 Bärchen werden im Jahr benötigt, schreibt der Verein. Die Kosten für die „Trostspender” übernehmen aber weder Krankenkassen noch öffentliche Träger. Der Verein finanziert sich ausschließlich durch die Hilfe von Sponsoren und Spendern.
Bei den „Trösterbären” handle es sich um einen CE-geprüften Markenteddy, der garantiert nicht durch Kinderarbeit hergestellt worden sei, versichert „Kleine Patienten in Not”. Er erfüllt alle Sicherheitskriterien für Kleinkinder und enthält keinerlei Schadstoffe. Zudem wird er aus hygienischen Gründen extra in Polybeutel eingeschweißt.
Zusammen mit den Bärchen liefert der Verein darüber hinaus noch „Tapferkeitsurkunden” für so „große” Eingriffe wie Blut abnehmen oder Impfen sowie lebensrettende „Kindernotfallkarten” mit aus, mit deren Hilfe Rettungskräfte schnellen Zugriff auf alle medizinischen Daten des verunglückten Kindes erhalten. Dadurch lassen sich schwere Behandlungsfehler von vornherein ausschließen.
Die Auslieferungen erfolgen dabei in regelmäßigen Abständen übers ganze Jahr verteilt entsprechend dem Bedarf in den jeweiligen Einrichtungen.