Was am Ende der zweistündigen Versammlung deutlich wurde: Pfeifer hat in Unterbernbach ein Glaubwürdigkeitsproblem. Daran konnten auch Absichtserklärungen und Gutachten nichts ändern. Aus den Wortmeldungen der rund 70 Interessierten, die in den Pfarrstadl gekommen waren, sprach Ohnmacht, blanke Wut und Enttäuschung.
Die Rede war von aufgestockten Silotürmen, der Erhöhung einer Werkzeughalle, ohne vorher die Anwohner zu benachrichtigen, fortgesetzten Lärmbelästigungen durch Reparaturarbeiten, Lkw und piepsende Elektrostapler sowie eine „Politik der vollendeten Tatsachen”. Es standen sich unvereinbare Positionen gegenüber.
Während Immissionsgutachter Andreas Kottermair etwa von relevanten Immissionsorten, physikalischen Größen und Lärmkatastern sprach, hielten ihm die Anwesenden ihre gefühlte und täglich erlebte Wahrheit entgegen.
Entsprechend ging es in der Hauptsache zwar um die Erweiterungspläne des Unterbernbacher Unternehmens. Der Abend war aber zugleich eine Generalabrechnung mit der Firma Pfeifer und mit dem Gemeinderat, von dem sich die Betroffenen nicht ernst genommen fühlen.
Die Kritik kristallisierte schließlich nach zweistündiger Diskussion an der Person des Bürgermeisters. Eine Besucherin warf ihm vor, er werde stets unfair, immer dann, wenn er in Argumentationsnot gerate. Lotterschmid entgegnete daraufhin: „Sie müssen meine Argumente nur noch zweieinhalb Jahre ertragen” und erklärte die Info-Veranstaltung schließlich für beendet. Die Anwohner haben nun die Möglichkeit, ihre Einwände bis 29. September in der Gemeinde einzureichen.