Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.01.2018 12:00

Kühnl schmeißt hin

Isabel Kühnl mag nicht mehr  , sie tritt als Jugendreferentin zurück. Ihr Stellvertreter Hubert Oberhauser (rechts) bedauert diesen Schritt zutiefst, bringt aber Verständnis für Kühnls Entscheidung auf. 	Foto: Ostermair (Foto: Ostermair)
Isabel Kühnl mag nicht mehr , sie tritt als Jugendreferentin zurück. Ihr Stellvertreter Hubert Oberhauser (rechts) bedauert diesen Schritt zutiefst, bringt aber Verständnis für Kühnls Entscheidung auf. Foto: Ostermair (Foto: Ostermair)
Isabel Kühnl mag nicht mehr , sie tritt als Jugendreferentin zurück. Ihr Stellvertreter Hubert Oberhauser (rechts) bedauert diesen Schritt zutiefst, bringt aber Verständnis für Kühnls Entscheidung auf. Foto: Ostermair (Foto: Ostermair)
Isabel Kühnl mag nicht mehr , sie tritt als Jugendreferentin zurück. Ihr Stellvertreter Hubert Oberhauser (rechts) bedauert diesen Schritt zutiefst, bringt aber Verständnis für Kühnls Entscheidung auf. Foto: Ostermair (Foto: Ostermair)
Isabel Kühnl mag nicht mehr , sie tritt als Jugendreferentin zurück. Ihr Stellvertreter Hubert Oberhauser (rechts) bedauert diesen Schritt zutiefst, bringt aber Verständnis für Kühnls Entscheidung auf. Foto: Ostermair (Foto: Ostermair)

Stark zugesetzt haben ihr offensichtlich auch Angriffe von Gemeinderat Hans Glas (Tanderner Bürgerliste), der aber bei der jüngsten Sitzung nicht anwesend war.

Kühnl war fast zehn Jahre Jugendreferentin, zunächst als Stellvertreterin von Marianne Pfeiffer-Hell, seit 2010 dann als Erste Jugendreferentin. „Diese Aufgabe hat mir immer Spaß gemacht und hat immer wieder neue Herausforderungen mit sich gebracht. Die Zusammenarbeit mit beiden Bürgermeistern, der Verwaltung und dem Zweckverband Kinder- und Jugendarbeit war stets positiv. In meiner ersten Amtszeit waren die Bearbeitung der Sachthemen und die dazu geführten Diskussionen im Gemeinderat sowie mit den Bürgern auf einem normalen, zwischenmenschlichen Level. Mittlerweile nehmen Angriffe gegen meine Person aber Ausmaße an, die mir an die Substanz gehen und meine persönlichen Grenzen überschreiten”, erklärte Kühnl vor dem Gemeindeparlament.

Schließlich kommt sie noch zu dem Schluss, dass die Ende 2017 erfolgten Angriffe zur Jugendarbeit sowohl im Gemeinderat als auch über Leserbriefe in den Zeitungen der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen in beiden Ortsteilen sehr geschadet haben. „Es scheint nun, dass einiges, was so mühevoll zusammengeführt worden war, auseinander bricht. Den Jugendlichen möchte ich sagen, dass das Vertrauen und die Zusammenarbeit mit ihnen etwas ganz Tolles war und mir sicherlich sehr fehlen wird”, unterstrich Kühnl, die viel Freizeit in ihre ehrenamtliche Tätigkeit investiert hatte.

Dem Gemeinderat legte sie ans Herz, zu einer sach- und lösungsorientierten Gemeindepolitik zurückzukehren.

„Persönliche Angriffe werde ich zukünftig nicht mehr einfach hinnehmen”, lautet der Schlusssatz in Kühnls Rücktrittserklärung, auf die natürlich mehrere Gemeinderäte und auch Bürgermeister Markus Hertlein eingingen.

Hans Pröbstl (WG Hilgertshausen-Tandern) meinte, dass „verschiedene Leserbriefe schon wirklich unter die Gürtellinie gegangen sind”. Seine Feststellung: „Wenn sogar der Pfarrer in der Kirche über den Streit spricht, dann wissen wir, wie weit wir es gebracht haben.”

Auch der Stellvertretende Jugendreferent Hubert Oberhauser ergriff das Wort und lobte Kühnls Engagement. Dabei hob er die professionelle Jugendarbeit an der Schule besonders hervor. „Sie hat viel mehr Energie aufgebracht, als sich jeder von uns vorstellen kann”, sagte Oberhauser.

Auch sein Ratskollege Simon Schlatterer erinnerte daran, wie viel Herzblut Kühnl in die Jugendarbeit in Hilgertshausen und Tandern gesteckt habe. Als kleines Schuldanerkenntnis könne man Schlatterers Aussage werten: „Wir hätten nicht dulden dürfen, dass die Jugendreferentin in so eine Lage gedrängt wird.” Jetzt werde ersichtlich, was für ein Schaden entstanden sei.

Bürgermeister Hertlein bedauerte Kühnls Entscheidung, brachte aber auch Verständnis auf. Wie es mit der Jugendarbeit in der Gemeinde nun weitergehen wird, kann er zur Zeit nicht sagen. Was Hertlein an Kühnl besonders schätzte, sei ihre Art gewesen, auch die Jugendlichen zu Wort kommen zu lassen. Gerade in Sachen Ferienprogramm, Spielplatzgestaltung und Jugendraum habe Kühnl Großartiges für die Gemeinde geleistet, die viel Geld für die Jugendarbeit in die Hand nehme. Nun müsse man möglichst schnell zu sachorientierten Themen zurückkehren, betonte Hertlein. Böse persönliche Angriffe


Von Ines Speck
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