Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.03.2023 16:53

Zufriedene Baarer

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Lediglich 26 Personen aus Baar, Lechlingszell, Heimpersdorf und den beiden Mühlen sowie acht Gemeinderäte begrüßte Bürgermeister Roman Pekis (kleines Foto). Seinen Bericht eröffnete er mit einem Dankeschön an den Gemeinderat für die konstruktive Arbeit. Im Berichtszeitraum traf man sich zu zwölf öffentlichen und ebenso vielen nichtöffentlichen Sitzungen.

Zahlen beherrschten den ersten Abschnitt. So sind aktuell 16 Personen bei der Gemeinde angestellt, von geringfügiger Beschäftigung bei der Grüngutannahme bis hin zum Bürgermeister. Ende 2022 waren in der jüngsten Kreisgemeinde mit 1297 Einwohnern über Einhundert mehr als 2016 (1185) gemeldet. 1206 von ihnen wohnen im Kernort, 62 in Heimpersdorf, 22 in Lechlingszell und sieben in der Unter- und Oberperlmühle. Nach 22 Geburten in 2021 waren es 2022 nur zehn.

Bei den Finanzen erwiesen sich die Haushaltsansätze 2022 als richtig kalkuliert. Positive Ausnahmen bildeten die Gewerbesteuereinnahmen (430 000 Euro; erwartet waren 200 000 Euro) und die Personalausgaben (435 000 Euro; Ansatz: 558 000). Auf der Ausgabenseite blieb man hinter den Ansätzen zurück, da Teile für die Kläranlagensanierung nicht geliefert und eingebaut werden konnten und sich der Beginn der Schulsanierung verzögerte. Deshalb war auch die Aufnahme eines bereits genehmigten Kredits nicht erforderlich. Gut liest sich die von 323,79 Euro im Jahr 2016 auf 69,06 Euro reduzierte Pro-Kopf-Verschuldung.

Das wird sich bis zur nächsten Bürgerversammlung aber wieder ändern: Die schon lange geplante Sanierung der Schule mit Kosten von zwei Millionen Euro, zu denen es lediglich einen Festbetrag von 462 000 Euro als Zuschuss gibt, wollen gestemmt werden. Das geht nur über zusätzliche Schulden. Aktuell werden in Baar 44 Kinder in drei Klassen unterrichtet.

Aufgrund der starken Geburtenzahlen erwartet man in zwei Jahren eine Steigerung auf 80 Kinder - die Schulsanierung kommt also zur rechten Zeit. Einen groben Abriss gab es auch zum Ablauf und Umfang der Arbeiten. Neben Fenstern und Heizung wird auch die Elektroinstallation erneuert und der Brandschutz ertüchtigt. Um das Zeitfenster für die Arbeiten zu vergrößern, hat sich die Verwaltung mit Schulleitung und Eltern darauf verständigt, die Kinder im kommenden Sommer für kurze Zeit in Thierhaupten zu unterrichten.

Pekis betonte, die Schulsanierung sei ebenso eine Investition in die Zukunft wie die geschaffenen Betreuungsplätze mit Mittagsbetreuung (Erweiterung geplant), Mini-Kita und Waldkindergarten. Letzteren besuchen momentan nur fünf Kinder, aber schon zum nächsten Kindergartenjahr werden es 14 sein.

Lobende Worte vom Gemeindechef gab es für die Feuerwehr, den Bauhof, das Ferienprogramm und die Dorfgemeinschaft. Dass man gemeinsam viel bewältigen könne, habe man mit den Aktionen zur Wiederbelebung der Kleinen Paar, der Bepflanzung entlang des Elendweges und dem Aufbau der Jurte des Waldkindergartens bewiesen.

Noch in Arbeit ist der erste Bauabschnitt der Zeller Straße, wo in der ersten Aprilwoche die Deckschicht aufgetragen werden soll. Nachdem sich der von UGG versprochene Glasfaserausbau als Luftnummer und leeres Versprechen erwiesen hat, könnte sich in Sachen Glasfaserausbau nun doch etwas tun: DSL mobil hat für einen Großteil der Gemeinde einen möglichen eigenwirtschaftlichen Ausbau ins Spiel gebracht, informierte Pekis.

Mit der ersten Wortmeldung bat Florian Ruisinger um die Sanierung des Putzes an der Unterbaarer Friedhofsmauer, einen Anstrich der Westfassade der Mini-Kita (früheres Kefer-Anwesen) und die Erneuerung der entfernten Ruhebänke. Wie Letzteres zu bewältigen ist, muss die Verwaltung noch klären. Die entfernten Bänke waren defekt und standen auf Privatgrund.

Als „bereits veranlasst” bezeichnete der Bürgermeister die von Andreas Winter geforderte Höhersetzung von Kanaldeckeln in verschiedenen Straßen. Nicht als Antrag, aber als „Rede an das Gewissen der Gemeinderäte” wollte Christine Winter-Bächer ihren Aufruf für mehr Betreuungsplätze sehen. Es sei nicht sinnvoll, dass Kinder ab 11.20 bis 13 oder 14 Uhr alleine zuhause sein müssten und den Müttern nur die Alternative bliebe, zu kündigen oder Arbeitszeiten weiter zu verkürzen.


Von Verena Heisserer
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