„Von allen Seiten” sei das Wasser die Hänge runtergelaufen und habe sich im Kernort gesammelt, schildert Gertrud Hitzler, was in der Nacht auf Dienstag passierte. Verhängnisvoll sei dabei nicht nur die Lage des Ortes in einem Tal gewesen, sondern vor allem auch, dass zunächst Hagel vom Himmel kam. Die Körner machten Gullis und Abläufe dicht, das Regenwasser hatte anschließend kaum Chancen abzulaufen. Teilweise sei „fast sauberes Wasser” im Ort angekommen, teilweise habe es aber von den Äckern und Feldern Sand und Dreck mitgebracht, so Hitzler. Vor allem in der Hauptstraße seien Keller vollgelaufen. Schäden gebe es auch im Kindergarten und ehemaligen Schwesternwohnheim, allerdings nicht so, dass der Betrieb betroffen sei, so Hitzler. An der Schule, wo derzeit der Pausenhof angelegt wird, sei „ein See” aufgelaufen gewesen, der Keller des Schulhausneubaus stand unter Wasser. Alles wurde gestern Vormittag über das Nachbar-Grundstück abgeleitet, doch selbst am Mittag war der eineinhalb Meter tiefe Aufzugschacht noch randvoll und der nasse Estrich bedeckt mit Schlamm. „Heute ist Aufräumen angesagt”, sagte Aindlings Bürgermeisterin am Telefon, als sie gerade von der Mittelschule zurückkehrte und schon auf dem Sprung zum nächsten Termin war. Damit die Bürger ihre beschädigten Möbel und das, was sie in überfluteten Kellern oder Garagen gelagert hatten, gleich entsorgen können, habe die Wertstoffsammelstelle eine Sonderschicht eingelegt, fügte Hitzler an. Bei der Schilderung ihrer Eindrücke sprach sie von plattgewalztem Gras, von Dreck und Sand auf Straßen und Radwegen, von Erdreich, das von Äckern und Bauplätzen weggeschwemmt worden war. Bis zu einem halben Meter hoch sei das Wasser teilweise in der Hauptstraße, Zieglerstraße und Kirchstraße gestanden. Insgesamt waren in Aindling 120 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus den umliegenden Orten im Einsatz, von über 40 Einsätzen in einer Nacht sprachen die Feuerwehrler. An den Straßenrändern und auf den Gehwegen war noch bis in den Nachmittag hinein eingetrockneter Schlamm zu sehen, Sandsäcke, mit denen Anwohner versucht hatten, die Fluten in der Nacht zu bremsen, lagen vor Hofeinfahrten. Auch in Rehling tobte am Montag gegen 22.30 Uhr ein schweres Unwetter mit Hagel. Es zerstörte in einem breiten Streifen Felder und Fluren, auch Gebäude und Autos wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehr musste ausrücken, um speziell in Allmering Wasser und Schlamm zu beseitigen. Aus heiterem Himmel sei das Unwetter losgebrochen, schilderte unser Mitarbeiter Josef Abt. Nur rund zehn Minuten habe das heftige Unwetter mit Sturm gedauert; der Schaden allerdings, vor allem auf den Feldern, sei enorm.