Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.04.2017 12:00

Stürmerproblem gelöst - FCP siegt in Rain

Nicht zu bremsen:   Atdhedon Lushi steuert auf das 3:1 zu. Andreas Schuster kann nicht folgen. (bremsen: Atdhedon Lushi steuert auf das 3:1 zu. Andreas Schuster kann nicht folgen.)
Nicht zu bremsen: Atdhedon Lushi steuert auf das 3:1 zu. Andreas Schuster kann nicht folgen. (bremsen: Atdhedon Lushi steuert auf das 3:1 zu. Andreas Schuster kann nicht folgen.)
Nicht zu bremsen: Atdhedon Lushi steuert auf das 3:1 zu. Andreas Schuster kann nicht folgen. (bremsen: Atdhedon Lushi steuert auf das 3:1 zu. Andreas Schuster kann nicht folgen.)
Nicht zu bremsen: Atdhedon Lushi steuert auf das 3:1 zu. Andreas Schuster kann nicht folgen. (bremsen: Atdhedon Lushi steuert auf das 3:1 zu. Andreas Schuster kann nicht folgen.)
Nicht zu bremsen: Atdhedon Lushi steuert auf das 3:1 zu. Andreas Schuster kann nicht folgen. (bremsen: Atdhedon Lushi steuert auf das 3:1 zu. Andreas Schuster kann nicht folgen.)

Juricev (43., 48.), Atdhedon Lushi (68.) und Tosun (80.) hatten die Pipinsrieder zu einem grandiosen 4:1-Erfolg gegen einen stark ersatzgeschwächten TSV Rain herausgeschossen. Marco Friedl hatte für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt (44.). Das Stürmerproblem, unter dem der Dorfklub noch vor einer Woche litt, scheint gelöst.

Das Match war nicht nur Juricevs persönliches Comeback, sondern sorgte auch für eine vorösterliche Wiederauferstehung des Teams um Spielertrainer Fabian Hürzeler - der FCP ist wieder voll im Rennen um den Regionalliga-Aufstieg dabei. Für den ambitionierten TSV Rain hingegen ist die Saison gelaufen. Vielleicht sprach die Enttäuschung darüber aus dem TSV-Coach Tobias Luderschmid, als er unmittelbar nach dem Abpfiff zur Aichacher Zeitung sagte: „Der Auftritt der Pipinsrieder war eine bodenlose Frechheit (...). So ein Team will ich nicht einmal geschenkt.” Dazu unten mehr.

Tatsächlich war das Spiel in der ersten Halbzeit von kleinen Nickeligkeiten geprägt, vornehmlich aber von großer Langeweile. Die Mannschaft vom Lech - der ein halbes Dutzend Stammspieler fehle, darunter ihr Anführer Johannes Müller oder auch der Ex-Pipinsrieder Andreas Götz - hatten eine hochstehende Doppelkette aufgebaut; hinten vier, davor fünf Mann, durch die das Pipinsrieder Team kein Durchkommen fand.

Hürzeler hatte die Mannschaft umgestellt: Serge Yohoua saß auf der Bank, neben Lushi, Marco Krammel, Ruben Popa, Daniel Barna und Simon Fischer (der in den Schlussminuten zum Einsatz kam). Stattdessen gab Juricev die einsame Sturmspitze, Emre Arik war auf dem rechten Flügel aktiv, Thomas Berger auf dem linken. Hürzeler, Tosun und Sebastian Mitterhuber bildeten die Schaltzentrale. Doch der Verbund wirkte harmlos, die weiten Pässe gingen ins Leere, die mehr als 20 ruhenden Bälle (in der gesamten Spielzeit) wurden verschenkt. Nur als Arik einen 30-Meter-Freistoß direkt auf den Rainer Kasten zog, musste sich Kevin Maschke strecken (40.). Kurz darauf stand der frühere Pipinsrieder noch einmal im Mittelpunkt, als er einen Schuss von Tosun nicht festhalten konnte - Juricev war zur Stelle und staubte ab (0:1, 43.).

Im direkten Gegenzug flankte Andreas Schuster, ein weiterer Ex-Pipinsrieder, auf den völlig frei stehenden Marco Friedl, der sich mit einem platzierten Kopfball bedankte (1:1, 44.). „Was für eine Antwort!”, jubelte der Rainer Stadionsprecher.

Die gute Stimmung hielt bei den Lechstädtern allerdings nur bis kurz nach der Pause. Kurz nach dem Wiederanpfiff steckte Hürzeler von der Mittellinie zu Juricev durch. Der lange Kroate setzte zu einem 30-Meter-Spurt an, bei dem ihm der wahrlich nicht langsame Schuster nicht stören konnte: Aus 17 Metern schloss der Pipinsrieder Sturmtank ab (0:1, 48.). Solche Situationen sind die Stärke des 1,88-Mannes, deswegen haben ihn Hürzeler und Manager Roman Plesche geholt. Nach einer knappen Stunde ging Juricev unter dem Beifall seiner Kollegen vom Platz.

Auftritt Atdhedon Lushi. Seine erste Aktion war eine Balleroberung gegen Simon Landerer, seine zweite ein Spurt nach Zuspiel von Tosun. Wieder war es Schuster, der nur hinterher hecheln konnte. Lushi umkurvte den herauseilenden Maschke und schloss überlegt ab (1:3, 69.). Die Entscheidung.

Tosun hatte zuvor das Leder von Fabian Triebel erobert, regelkonform laut Schiedsrichter Benedikt Öllinger. Der Rainer Kapitän stürzte dabei aber so unglücklich, dass er sich ein schwere Sprunggelenksverletzung zuzog und ins Krankenhaus transportiert werden musste. Luderschmid war erbost, dass die Pipinsrieder einfach weiterspielten. „Wie haben alle nur dem Ball hinterher geschaut und auf Lushi geachtet”, verteidigte sich Hürzeler später, „kein Team der Welt hätte hier unterbrochen.”

Doch war es wohl nicht nur diese Aktion, die den Rainer Übungsleiter erboste. Denn in der Schlussphase sah es so aus, als wollten die Pipinsrieder ihre Gastgeber vorführen. Speziell einige Aktionen von FCP-Tormann Thomas Reichlmayr wirkten auf die Gastgeber provozierend - dass der frühere Profi immer so agiert, scheint den Schwaben nicht bekannt zu sein. Dass sich die Pipinsrieder Bank später in Wortgefechte mit ihren rot-weißen Kollegen einließ, machte die Sache allerdings auch nicht besser. Tosun krönte seine starke Leistung nach einem Aussetzer von Matthias Riedelsheimer (1:4, 80.).

TSV Rain: Maschke - Nießner, Landes (67. Flassak), Triebel (72. Adldinger), Schuster - Bauer (56. Cosovic), Cosic - Riedelsheimer, S. Müller, Talla - Friedl.

FC Pipinsried: Reichlmayr - Liebsch, Achatz, Herzig, Segashi - Hürzeler, Mitterhuber - Berger (81. Popa), Tosun, Arik (84. Fischer) - Juricev (59. Lushi).

Tore: 0:1 Juricev (43.), 1:1 Friedl (44.), 1:2 Juricev (48.), 1:3 Lushi (68.), 1:4 Tosun (80.) - Schiedsrichter: Öllinger (Riedlhütte) - Zuschauer: 340 - Gelbe Karte: Triebel, Nießner, Bauer, Riedelsheimer, Landes/ Hürzeler, Achatz, Arik.

Bes. Vork.: Fabian Triebel bleibt nach einem Zweikampf mit Ünal Tosun liegen, muss mit Verdacht auf Sprunggelenkbruch ins Krankenhaus transportiert werden (72.).


Von Herbert Walther
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