Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.09.2023 23:00

Aindlinger Bürgermeisterin spielt auf der „Oidn Wiesn”

<b>Getrud Hitzler</b> macht seit ihrer Kindheit Musik. Unter anderem ist sie Teil der Baarer Alphornbläser. (Foto: Josef Abt)
Getrud Hitzler macht seit ihrer Kindheit Musik. Unter anderem ist sie Teil der Baarer Alphornbläser. (Foto: Josef Abt)
Getrud Hitzler macht seit ihrer Kindheit Musik. Unter anderem ist sie Teil der Baarer Alphornbläser. (Foto: Josef Abt)
Getrud Hitzler macht seit ihrer Kindheit Musik. Unter anderem ist sie Teil der Baarer Alphornbläser. (Foto: Josef Abt)
Getrud Hitzler macht seit ihrer Kindheit Musik. Unter anderem ist sie Teil der Baarer Alphornbläser. (Foto: Josef Abt)

Das gibt es wohl nur in Bayern: eine Blaskapelle, durchwegs besetzt mit Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen. Die Truppe fiebert ihrem großen Auftritt beim Münchner Oktoberfest entgegen, am kommenden Wochenende geht es auf die Bühne auf der „Oidn Wiesn“. Mit dabei auch die Aindlinger Bürgermeisterin Gertrud Hitzler.

Initiiert haben die Blaskapelle mit der außergewöhnlichen Besetzung Dr. Andreas Gaß, der Direktor des Bayerischen Gemeindetags, und sein Kollege George Große Verspohl. Beide spielen mit Tenorhorn und Posaune in dem Ensemble mit. Die rund 20 Musikerinnen und Musiker sind alle im Haupt- oder Ehrenamt als Bürgermeister oder Bürgermeisterinnen in einer Stadt oder Gemeinde in Bayern tätig. Sie kommen aus der Rhön, Freystadt, Saal an der Donau, dem Rottal oder aus dem Wittelsbacher Land, wie in einer Pressemitteilung zu lesen ist. Die Musiker haben gemeinsame Proben in Kümmersbruck im Landkreis Amberg-Sulzbach hinter sich gebracht und nun kommt die Bewährungsprobe: ein Konzert auf dem Oktoberfest.

Darüber hat die BR-Abendschau bereits berichtet. Demnach hat die Gruppe eine klassische Besetzung einer böhmischen Blaskapelle und spielt natürlich auch bekannte Vertonungen von Ernst Mosch mit seinen Egerländer Musikanten. Zum Dirigenten wurde Christian Ziegler aus Fensterbach, Landkreis Schwandorf, ein ehemaliger Militärmusiker, auserkoren.

Bei den Musikertreffen wird das Schöne – die Musik – mit dem Nützlichen – Kommunalpolitik – verbunden. Gertrud Hitzler erzählt, es werde viel diskutiert, Probleme und Lösungsvorschläge werden besprochen, die Gespräche drehen sich um Bebauungspläne, Trinkwasserversorgung, Kindergärten und vieles mehr. „Musik verbindet halt überall“, so der allgemeine Tenor der musizierenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Im Vordergrund aber stehe „der Ausgleich zum zeit- und oft nervenaufreibenden Job an der Spitze einer Kommune“.

Gertrud Hitzler gibt also nicht nur in der Verwaltung des Marktes Aindling den Ton an, sondern auch musikalisch in ihrer Freizeit mit verschiedenen Instrumenten. Sie freut sich schon riesig auf diese einmalige Herausforderung. Bekanntlich ist die Bürgermeisterin fester Bestandteil in der Blaskapelle Aindling mit dem Bariton. Doch die Arbeit in der Verwaltung gehe natürlich vor, weshalb sie Termine für die gemeinsamen Proben auch oft absagen muss. „Ich kann Gott sei Dank auch alleine zu Hause proben – sehr zum Leidwesen meiner Nachbarn“, sagt Hitzler.

Die Rathaus-Chefin schwärmt von vielen Fahrten ins Ausland, „wo die Musik die unterschiedlichsten Völker miteinander verbindet, egal welches Alter, Geschlecht, Nationalität, Beruf oder auch Sprache”. Gertrud Hitzler ist ihren Eltern auch heute noch dankbar, dass sie all ihren Kindern das Erlernen eines Musikinstruments ermöglicht haben. Sie hat zuerst mit Akkordeonunterricht begonnen, später fand sie die Liebe zu einem Blasinstrument, dem Bariton, und vor rund fünf Jahren hat sie sich noch an das bayerischste aller Instrumente gewagt, ans Alphorn. Aktiv Musik macht sie heute beim Musikverein Aindling und bei den Alphornbläsern aus Baar. Früher hat sie noch bei der Kolpingkapelle Mering mitgewirkt.

Zu hören und zu sehen sein wird die „Blaskapelle der bayerischen Bürgermeister“ auf der „Oidn Wiesn” in München und später im Oktober bei der Messe „Kommunale” in Nürnberg. Der Wiesn-Auftritt ist geplant für Sonntag, 17. September, ab 11 Uhr im Bierzelt „Tradition“.


Von Josef Abt
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