Deutschland als Einwanderungsland zu gestalten ist eine seit Jahren intensiv diskutierte Herausforderung. Mit Blick auf den demographischen Wandel, dem weiter zunehmenden Arbeits- und Fachkräftemangel sowie der wieder zunehmenden Flüchtlingsbewegungen wurde von der Bundesregierung ein umfassendes Regelungspaket verabschiedet, welches neben neuen Zuwanderungsmöglichkeiten auch eine Altfallregelung im Chancenaufenthaltsrecht beinhaltet. Aus diesem Grund lud der Dachauer Landrat Stefan Löwl jüngst zu einem Bürgerdialog mit dem Thema „Integration und Migration – Chancen und Herausforderung bei uns im Landkreis Dachau“ ein. Neben Löwl traten mehrere Expertinnen und Experten mit gut 90 interessierte Bürgerinnen und Bürger im Adolf-Hölzl-Haus in einen gut dreistündigen Dialog.
Um die Situation in den richtigen Kontext zu bringen, stellte Julius Fogelstaller, Integrationsbeauftragter im Landratsamt Dachau, die aktuelle Situation im Landkreis Dachau anhand von Daten und Fakten vor: Rund 19 Prozent der Bevölkerung im Landkreis Dachau haben einen ausländischen Pass – davon kommt über die Hälfte aus dem EU Ausland. Über 12 000 Personen haben einen Aufenthaltstitel. Gut drei Prozent und damit etwa 800 Menschen sind in laufenden Asylverfahren. 132 dieser Menschen könnten – nach aktuellem Kenntnisstand - vom neuen Chancenaufenthaltsrecht profitieren.
Von den etwas über 1500 Menschen, die in einer der 39 Asylunterkünfte im Landkreis leben, sind knapp 400 sogenannte „Fehlbeleger“. Dieser Begriff bezeichnet Geflüchtete, die einen Aufenthaltstitel haben, aber noch keine Wohnung gefunden haben.