Der Caritasverband für den Landkreis Aichach-Friedberg will sich nicht damit zufriedengeben, dass der Verwaltungsrat der Bezirkskliniken ein Aus für eine psychiatrische Tagesklinik in Aichach beschlossen haben (wir berichteten). Die Faktenlage spreche dagegen. Die psychiatrische Institutsambulanz in Aichach komme den Anfragen nicht mehr hinterher. Auch der Erste bayerische Psychiatriebericht 20121 habe sich eindeutig für eine gemeindenahe Versorgung von psychisch kranken Menschen nach dem Grundsatz „Ambulant bzw. teilstationäre vor stationär“ ausgesprochen, heißt es in einer Pressemitteilung der Caritas.
In einem offenen Brief wenden sich deshalb Gertrud Hitzler, die Vorsitzende des Caritasrates des Caritasverbandes für den Landkreis Aichach-Friedberg, sowie dessen Geschäftsführer Robert Winzer an Bezirkstagspräsidenten Martin Sailer, an die Mitglieder des Aufsichtsrates der Bezirkskliniken wie auch an die Bezirksrätinnen und Bezirksräte. Sie werden gebeten, „darauf hinzuwirken, dass die Tagesklinik für psychisch kranke Menschen in Aichach doch noch realisiert wird – „gegebenenfalls unter Prüfung eines alternativen Standortes“. Hitzler wie auch Winzer legen dabei Wert darauf, dass deren Entscheidung die Grundsätze der Schwäbischen Sozialpsychiatrie nicht außer Acht lassen, sondern ihnen „folgen“.
Caritas-Geschäftsführer Winzer weist auf die langjährigen fachlichen Erfahrungen seines Verbandes mit psychisch erkrankten und belasteten Menschen hin. „Die Arbeit unseres Sozialpsychiatrischen Dienstes und unserer Tagesstätte zur Förderung der seelischen Gesundheit lehrt uns jeden Tag, wie wichtig ein Hilfeangebot vor Ort und wohnortnah ist. Wir wissen, wie hilfreich es für von dieser Erkrankung betroffene Menschen ein wohnortnahes Angebot ist. Dadurch können auch Angehörige mit eingebunden werden, wodurch sich die Versorgung auch kostengünstiger darstellen lässt.