Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.01.2013 14:28

„Södern“ will gelernt sein

<p> <x_bildunterschr> <b>Da legst di nieder: </b> Einen umjubelten Vortrag über Banken und die Finanzwelt erhielten die Gäste beim Auftritt von Claus von Wagner im Gasthaus Daferner in Schönesberg.      Foto: Wilhelm Wagner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Da legst di nieder: </b> Einen umjubelten Vortrag über Banken und die Finanzwelt erhielten die Gäste beim Auftritt von Claus von Wagner im Gasthaus Daferner in Schönesberg. Foto: Wilhelm Wagner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Da legst di nieder: </b> Einen umjubelten Vortrag über Banken und die Finanzwelt erhielten die Gäste beim Auftritt von Claus von Wagner im Gasthaus Daferner in Schönesberg. Foto: Wilhelm Wagner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Da legst di nieder: </b> Einen umjubelten Vortrag über Banken und die Finanzwelt erhielten die Gäste beim Auftritt von Claus von Wagner im Gasthaus Daferner in Schönesberg. Foto: Wilhelm Wagner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Da legst di nieder: </b> Einen umjubelten Vortrag über Banken und die Finanzwelt erhielten die Gäste beim Auftritt von Claus von Wagner im Gasthaus Daferner in Schönesberg. Foto: Wilhelm Wagner </x_bildunterschr> </p>

Bei seinem nun dritten Auftritt im Gasthaus Daferner hatte der Künstler sein neues Programm „Die Theorie der feinen Menschen“ im Gepäck und zeigte zu Beginn, mitten im Publikum stehend, auf, wie schwer er sich als Kind von „Preußen“ mit der Integration in Bayern tat.

Alleine die Tatsache, dass es andernorts „Gästezimmer“ gibt, diese hierzulande aber „Fremdenzimmer“ heißen, verdeutliche das Problem. Mittlerweile beherrsche aber auch er das „Södern“ – den Meinungswechsel mitten im Satz.

Auf der Bühne angekommen, verwandelt sich von Wagner in den 35-jährigen Klaus Neumann, leidgeprüfter Sohn eines Wirtschaftsprüfers. Im Schließfachraum seiner Bank eingeschlossen, muss er dort die Nacht verbringen, studiert dabei die Aufzeichnungen seines Vaters und sinniert über das Bankensystem und seine eigene Kindheit. Schwer war letztere, zumal der Vater, ein gelernter Anwalt, ihn ständig auf die Anklagebank zitierte.

Mit einem kurzen „Prozessausschnitt“, in dem sich der Neunjährige mit allerlei juristischen Winkelzügen behaupten kann, erntet von Wagner regelrechte Lachsalven. Mit starken Fakten belegt durchleuchtet er anschließend das Beratungs-und Verkaufsgebaren der Banken.

Klar, dass es in diesem Zusammenhang regelrechte Breitseiten gegen Finanzhaie hagelt, die den Sparer nur als Plankton betrachten. Doch auch Angela Merkel bekommt als berufsmäßige Bedenkenzerstörerin ihr Fett ab. Hohe Anforderungen stellt der Kabarettist an sein Publikum, das mit Informationen und Argumenten geradezu überflutet wird. Quasi als Dreingabe gibt es einen Crashkurs in Sachen Derivate, die wie Pferdewetten funktionieren, jedoch weiß niemand, ob es das Pferd und die Rennbahn wirklich gibt und ob und wann das Rennen auch tatsächlich stattfindet.

Ganz nebenbei erfährt der Gast, dass nun auch die FDP ein Problem hat, nachdem Leerverkäufe verboten sind.

Von Wagner referiert mit der ihm eigenen bösen, intelligenten und fesselnden Art über das Bruttosozialprodukt und die „Gutmenschen“, bis sich schließlich die Tresortür wieder öffnet.

Die finale Frage: „Gibt’s noch Fragen?“ beantworten die Gäste mit tosendem Applaus und Bravorufen.

Von Wilhelm Wagner


Von AHaas
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