Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.08.2019 12:00

Rehlinger Wasser wird teurer

Er sieht zwar unscheinbar aus  , doch wenn es fertig ist steckt viel Technik und viel Geld in diesem Betonbau des Wasserzweckverbandes der Hardhofgruppe Rehling direkt neben dem Hochbehälter im Hardhof. 7,50 x 12,20 Meter Grundfläche und acht Meter hoch ist der Betonbau, der als Rohbau schon rund 200 000 Euro gekostet hat. Die Gesamtinvestitionssumme mit Nachrüstungen im Hochbehälter wird sich auf rund 1,2 Millionen Euro belaufen. 	Foto: Josef Abt (Foto: Josef Abt)
Er sieht zwar unscheinbar aus , doch wenn es fertig ist steckt viel Technik und viel Geld in diesem Betonbau des Wasserzweckverbandes der Hardhofgruppe Rehling direkt neben dem Hochbehälter im Hardhof. 7,50 x 12,20 Meter Grundfläche und acht Meter hoch ist der Betonbau, der als Rohbau schon rund 200 000 Euro gekostet hat. Die Gesamtinvestitionssumme mit Nachrüstungen im Hochbehälter wird sich auf rund 1,2 Millionen Euro belaufen. Foto: Josef Abt (Foto: Josef Abt)
Er sieht zwar unscheinbar aus , doch wenn es fertig ist steckt viel Technik und viel Geld in diesem Betonbau des Wasserzweckverbandes der Hardhofgruppe Rehling direkt neben dem Hochbehälter im Hardhof. 7,50 x 12,20 Meter Grundfläche und acht Meter hoch ist der Betonbau, der als Rohbau schon rund 200 000 Euro gekostet hat. Die Gesamtinvestitionssumme mit Nachrüstungen im Hochbehälter wird sich auf rund 1,2 Millionen Euro belaufen. Foto: Josef Abt (Foto: Josef Abt)
Er sieht zwar unscheinbar aus , doch wenn es fertig ist steckt viel Technik und viel Geld in diesem Betonbau des Wasserzweckverbandes der Hardhofgruppe Rehling direkt neben dem Hochbehälter im Hardhof. 7,50 x 12,20 Meter Grundfläche und acht Meter hoch ist der Betonbau, der als Rohbau schon rund 200 000 Euro gekostet hat. Die Gesamtinvestitionssumme mit Nachrüstungen im Hochbehälter wird sich auf rund 1,2 Millionen Euro belaufen. Foto: Josef Abt (Foto: Josef Abt)
Er sieht zwar unscheinbar aus , doch wenn es fertig ist steckt viel Technik und viel Geld in diesem Betonbau des Wasserzweckverbandes der Hardhofgruppe Rehling direkt neben dem Hochbehälter im Hardhof. 7,50 x 12,20 Meter Grundfläche und acht Meter hoch ist der Betonbau, der als Rohbau schon rund 200 000 Euro gekostet hat. Die Gesamtinvestitionssumme mit Nachrüstungen im Hochbehälter wird sich auf rund 1,2 Millionen Euro belaufen. Foto: Josef Abt (Foto: Josef Abt)

Das bedeutet die dritte gravierende Erhöhung innerhalb von drei Jahren. 2018 stieg der Kubikmeterpreis auf einen Euro (plus Grundgebühr für Zähler 42 Euro pro Jahr), 2019 ging der Wasserpreis hoch auf den aktuellen Wert in Höhe von 1,50 Euro je Kubikmeter und die Zähler- Grundgebühr wurde auf 60 Euro angehoben und nun folgt zum 1. Januar 2020 eine weitere kräftige Anhebung des Wasserpreises auf 1,90 Euro je Kubikmeter sprich 1000 Liter, die Zähler-Grundgebühr bleibt mit 60 Euro unverändert.

Eine unumgängliche Maßnahme, so die Erläuterungen vom Verbandsvorsitzenden Bernhard Jakob. Der Grund sollte jedem Wasserabnehmer im Verbandsgebiet bekannt sein: Derzeit wird auf dem Standort des Hochbehälters beim Hardhof eine hochmoderne, leistungsfähige und zukunftsgerichtete Trinkwasseraufbereitungsanlage errichtet. Bekanntlich fördert der Wasserzweckverband Rehling sein Trinkwasser aktuell nur noch aus den beiden Brunnen im Lechfeld, einmal aus dem Flachbrunnen (Baujahr 1997) und dem Tiefbrunnen (Baujahr 2014). Dieses Wasser ist deutlich mit Eisen und Mangan angereichert. Seit dem Förderbeginn aus dem Flachbrunnen ist zudem bekannt, dass dieses Wasser mit Uran angereichert ist. Obwohl dieser Wert unter dem zulässigen Höchstwert liegt, wurde von den Wasserabnehmern seit Jahren eine Reduzierung dieses Urangehaltes gefordert.

Mit der neuen Aufbereitungsanlage sollen nun alle störenden Wasserinhaltsstoffe aus den beiden Grundwässern, die bekanntlich im gleichen Verhältnis miteinander gemischt werden, herausgefiltert werden. Diese Technik kostet aber sehr viel Geld: rund 1,2 Million Euro.

Neben der neuen Aufbereitungsanlage ist in dieser Summe auch eine Nachrüstung des Hochbehälters mit moderner Technik zur Verbesserung der Hygiene enthalten. Dies alles muss von den Abnehmern mitfinanziert werden. Der Zweckverband musste für die Baumaßnahme ein Darlehen in Höhe von einer Million Euro aufnehmen. Das Geld ist auch schon auf dem Konto, und die ersten Zahlungen an Firmen sind schon erfolgt, wie die Verwaltungsleiterin Hermine Eisele informierte. Sie hatte für die Verbandsräte eine Übersicht der finanziellen Entwicklung bis 2022 vorbereitet. Demnach gibt es jährlich eine Unterdeckung, für den Haushalt 2019 mussten vom Verwaltungshaushalt als Ausgleich bereits 95 000 Euro in den Vermögenshaushalt zugeführt werden (ein Jahr zuvor waren es nur 35 000 Euro). Wie Eisele betonte, hat das Landratsamt den aktuellen Haushaltsplan zwar genehmigt, aber mit dem Forderungsvermerk, dass künftig für einen ausgeglichenen Haushalt gesorgt werden muss. Dies ist aber nur durch eine Erhöhung des Wasserpreises machbar, so der Tenor von Bernhard Jakob und Hermine Eisele.

Nicht nur der Neubau der Aufbereitungsanlage kostet eine immense Summe, viel Geld verschlingen auch die immer höheren Ausgaben für Sanierungen der maroden Wasserleitungen und Hausanschlussschiebern. „Unser Leitungsnetz kommt in die Jahre” und ist nach den Worten des Vorsitzenden im Durchschnitt bereits 57 Jahre alt. Daher befürchtet man immer häufiger Wasserrohrbrüche. 25 bis 30 Hausanschlussschieber müssen jährlich erneuert werden, und allein diese Maßnahme schlägt mit 80 000 Euro pro Jahr zu Buche. Für Unterhaltmaßnahmen sind heuer 178 000 Euro im Haushalt vorgesehen, im letzten Jahr waren es „nur” 106 000 Euro.

Diese Unsicherheit in Sachen Unterhalt war dann Auslöser längerer Diskussionen, ob die geplante Erhöhung um 40 Cent überhaupt ausreichend kalkuliert sei. „Bei diesem Unsicherheitsfaktor fangen wir in ein paar Monaten schon wieder mit der Diskussion um weitere Erhöhungen an” so Ignaz Strobl, der gleich eine Anhebung auf zwei Euro je Kubikmeter vorschlug. Xaver Ziegler, Hollenbachs Bürgermeister, wollte unter der psychologischen Grenze von zwei Euro bleiben und schlug 1,95 Euro vor.

Mit den Gegenstimmen von Ingeborg Gulden, Ignaz Strobl und Xaver Ziegler, die eigentlich für eine stärkere Erhöhung plädierten, beschloss das Gremium dann mit 8:3 Stimmen die Anpassung von derzeit 1,50 auf 1,90 Euro je Kubikmeter Wasser zum 1. Januar 2020.


Von Verena Heisserer
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