Bereits um 12 Uhr 45 begann unter zahlreicher Beteiligung gestern in Pöttmes auf dem Volksfestplatz das närrische Treiben. Mit der Euphoria Weidorf, der Schromlachia und den Neuburger Burgfunken gaben sich gleich drei Faschingsgesellschaften die Ehre. Quasi zum Aufwärmen für den Umzug zeigten die Garden und Prinzenpaare auf der Bühne Ausschnitte ihres Programms. Bei dieser Gelegenheit bedankte sich Bürgermeister Franz Schindele bei Hans Steiger und dem Verkehrs- und Verschönerungsverein für die Organisation und Durchführung des Gaudiwurms. Ein Dankeschön ging auch an Ludwig Krammer jun. für die Moderation. Dieser war vor genau zehn Jahren Faschingsprinz der Schromlachia und hatte für seine damalige Prinzessin Stefanie einen Blumenstrauß dabei. Pünktlich um 14 Uhr 14 setzte sich der Zug in Bewegung, angeführt von der Jugendkapelle Thierhaupten, die schon seit vielen Jahren zum Kreis der Teilnehmer gehört. Es folgte der Wagen des Verkehrs- und Verschönerungsvereins mit der Schindele-Abschiedstour unter dem Motto „Jetzt langt's”. Auch heuer gab es von dort wieder Rosen für die Damen im Publikum. Schon vom Start weg zeigte sich die Wegstrecke dicht gesäumt von den Gästen. Über die Schrobenhausener Straße und die von-Gumppenberg-Straße ging es über den Kirchplatz und die Marktstraße wieder zurück auf die Schrobenhausener Straße. Auf dem Rückweg war auf Höhe der Metzgerei Reidinger für die Festwagen und Fußgruppen auf den ersten Blick kein Durchkommen: Die Menge der Zuschauer teilte sich erst spät, und ein Vergleich mit Filmberichten der Tour de France lag nahe. Mit guten Ideen wurde der Wahlkampf auf die Schippe genommen. Hier warf Herbert Hackenberg als Bürgermeisterkandidat seinen Hut in den Ring und pries sich selbst als bestechlich, käuflich und korrupt, also „für jede Lumperei zu haben”. Am Wagen hieß es „Die Bürger lassen sich nicht kaufen, da könnt ihr noch zehn Mal durch die Ortschaft laufen” oder „Lieber mit den Wellbappn musizieren, als mit Kugelschreibern hausieren”. Die tatsächlich aufgestellten Kandidaten und Parteien waren ebenfalls vertreten. Die CWG verteilte Papiertaschentücher, beim Bürgerblock gab es Luftballons, und die CSU hatte gar frische Krapfen im Gepäck. Süßigkeiten gab es zuhauf - hier wurde, etwas übertrieben, aus fast „allen Rohren gefeuert”. Die wohl zahlenmäßig größte Gruppe stellte die Pfarreiengemeinschaft, wo sich Pfarrer Thomas Rein als guter Hirte erwies und seine Schäflein gegen den bösen Wolf verteidigte. Den nach Meinung vieler Gäste am Straßenrand originellsten Wagen präsentierte die Dorfgemeinschaft Gundelsdorf. Sie nahm die Schließung der Geburtenstation im Aichacher Krankenhaus auf's Korn und pries ihre mobile Station an :”Entbinden in Aichach, da geht nix, in der Mobilen geht's ganz fix”. Sogar das Wie wurde gezeigt: Mit einem aus der Rinderzucht bekannten Geburtshelfer. Während die Garden im ersten Teil des Zugs für so manchen Augenschmaus sorgten, gehörte der zweite Teil den Wagen der Jugend. Hier scheint das Wettrüsten um die Größe der Schlepper, der Wagen und der Stromaggregate noch nicht zu Ende zu sein. Lautstark und manchmal ging es sogar über die Schmerzgrenze, so die Meinung der etwas älteren Zuschauer. Kurz vor 17 Uhr erreichte die letzte Gruppe wieder den Festplatz, wo das närrische Treiben noch lange nicht zu Ende war. Viele Bilder aus Pöttmes finden Sie im Internet Vor allem Ältere kritisieren die enorme Lautstärke