Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 20.02.2020 18:23

Prozessauftakt: 27-Jährigem wird versuchter Totschlag vorgeworfen

Dem Angeklagten, auch im Gerichtsaal   streng bewacht von einem Polizeibeamten und verteidigt von Florian Engert sowie Sebastian Anselstetter (von links), wird versuchter Totschlag in zwei Fällen vorgeworfen. 	Foto: mg (Foto: mg)
Dem Angeklagten, auch im Gerichtsaal streng bewacht von einem Polizeibeamten und verteidigt von Florian Engert sowie Sebastian Anselstetter (von links), wird versuchter Totschlag in zwei Fällen vorgeworfen. Foto: mg (Foto: mg)
Dem Angeklagten, auch im Gerichtsaal streng bewacht von einem Polizeibeamten und verteidigt von Florian Engert sowie Sebastian Anselstetter (von links), wird versuchter Totschlag in zwei Fällen vorgeworfen. Foto: mg (Foto: mg)
Dem Angeklagten, auch im Gerichtsaal streng bewacht von einem Polizeibeamten und verteidigt von Florian Engert sowie Sebastian Anselstetter (von links), wird versuchter Totschlag in zwei Fällen vorgeworfen. Foto: mg (Foto: mg)
Dem Angeklagten, auch im Gerichtsaal streng bewacht von einem Polizeibeamten und verteidigt von Florian Engert sowie Sebastian Anselstetter (von links), wird versuchter Totschlag in zwei Fällen vorgeworfen. Foto: mg (Foto: mg)

Zu den Tatvorwürfen will sich der 27-Jährige zunächst nicht äußern, sagt dann aber doch eine Menge. Das Geschehen nennt er „schreckliche Greueltaten”. Er sei es „hoch wahrscheinlich”, der sie verübt habe. Doch: „Ich komme nicht klar, dass ich das gewesen bin.” Den Baseballschläger habe er von einem Bekannten gekauft, um vorbereitet zu sein, falls er einmal auf einen Einbrecher treffen sollte. Es gebe nämlich „viel Kriminalität” in Pöttmes und Umgebung. Der junge Mann lebte mit seiner 51 Jahre alten Mutter und seiner 70 Jahre alten Großmutter im Haus des Lebensgefährten seiner Mutter in einem Ortsteil der Gemeinde. An den Folgen der Tat tragen sie noch heute schwer. Die 70-Jährige hat unter anderem einen Teil ihrer Sehkraft eingebüßt, ihre Tochter leidet unter epileptischen Anfällen, Schmerzen und Depressionen.

Was genau am Tattag geschah, wird vermutlich immer ein Rätsel bleiben. Denn die beiden Opfer leiden unter einer Amnesie, sie können sich nicht mehr daran erinnern. Das ist auch eine Folge der erlittenen schwersten Schädel-Hirn-Verletzungen. Sie sind nicht als Zeugen vorgesehen.

Schon kurz nach seiner Festnahme wurde der Angeklagte von einem psychiatrischen Gutachter untersucht. Dieser geht davon aus, dass der 27-Jährige bei der Tat unter einer psychotischen Störung gelitten haben könnte. Deshalb kam er auch nach wenigen Tagen aus der Untersuchungshaft und stattdessen in ein Krankenhaus. Normalerweise steht auf versuchten Totschlag eine mehrjährige Freiheitsstrafe. Im Fall des 27-Jährigen könnte ihn das Gericht zur dauerhaften Unterbringung in der Psychiatrie verurteilen. Denn im deutschen Recht gilt: keine Strafe ohne Schuld.


Von Wolfgang Glas
north