„Das war schon erst mal ein Schock, schließlich rechnet man ja nicht täglich damit, als Spenderin in Frage zu kommen.” Einfacher wäre die zu 80 Prozent angewendete periphere Entnahmemethode, bei der die Stammzellen durch das Spritzen von Hormonen in das Blut ausgeschwemmt und dann durch einen Zellseparator aus dem Blut gefiltert werden. Bei der Schönleiterin hingegen wurden 1100 Milliliter Blut-Knochenmark-Gemisch mit einer so genannten Knochenmark-Biopsienadel aus dem Beckenkamm entnommen. Doch Verenas Fazit ist eindeutig, sie würde es sofort wieder tun und möchte jeden dazu aufrufen, sich bei der DKMS registrieren zu lassen. Sie sagt weiter: „Ich finde es schade, dass sich viele erst registrieren lassen, wenn ein Familienmitglied oder naher Bekannter an Blutkrebs erkrankt. Wir alle sind vielleicht irgendwann auf diese Hilfe angewiesen. Meiner Erfahrung zufolge ist die Spende nicht schlimm, denn bis auf Kreislaufprobleme und ein muskelkaterartiges Ziehen am Rücken traten keinerlei Beschwerden auf und das ist es in jedem Fall wert, wenn man jemandem die Chance auf ein Leben schenken kann. Für die Registrierung sollte man keine Zeit verlieren, denn irgendwo wartet vielleicht schon dein genetischer Zwilling auf deine Hilfe.” Ob Verena ihren Zwilling irgendwann persönlich kennenlernen kann, weiß sie nicht. Ein erwachsener Mann aus den USA hat ihr wertvolles Gut erhalten. Ein unbeschreibliches Gefühl hätte sie überwältigt, als sie vor Kurzem die Nachricht erreicht hat, dass der Mann lebt. Große Unterstützung hat Verena von ihren Eltern erhalten, die sie in die Entnahmeklinik begleitet hatten. Schon vor mehr als zwei Jahren hat die 23-Jährige beschlossen, ihre Haare zur Herstellung einer Echthaarperücke zu spenden. Auch ihre Mama Andrea konnte sie von der Idee überzeugen. Die Knochenmarkspende hat die beiden bestärkt. „Für jede Frau ist es sicherlich sehr schlimm, die Haare zu verlieren”, glaubt Andrea, „vielleicht verspüren diese schwer erkrankten Menschen wenigstens durch eine Echthaarperücke ein bisschen Freude.” 30 Zentimeter müssen mindestens gespendet werden, um eine Perücke herstellen zu können. Diese haben die beiden erreicht, und bald kommen die langen Zöpfe ab. Verena Braunmüller ruft zusammen mit den Vereinen aus der Gemeinde Petersdorf zu einem Benefiznachmittag am Sonntag, 29. Dezember, im Schützenheim in Axtbrunn auf. Von 14 bis 17 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen. Wer zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann sich durch einen Wangenabstrich typisieren lassen. Andrea: Braunmüller: „Für jede Frau ist es sicherlich sehr schlimm, die Haare zu verlieren”