Mit dem BSV Berg im Gau (2./15 Punkte) und Aufsteiger TSV Burgheim (4./13) sind nach sieben Runden noch zwei Klubs ohne Niederlage. Während die Burgheimer beste Chancen haben, die Serie im Heimspiel gegen Schlusslicht Alsmoos-Petersdorf (drei Punkte durch den Sieg in Hollenbach) auszubauen. ist jene von Berg im Gau am Sonntag in Gefahr. Der Burschen- und Sportverein schaut zum Gipfeltreffen bei Spitzenreiter TSV Pöttmes (18 Punkte) vorbei. „Nach dem hervorragenden Start freuen wir uns auf das Spiel“, betont BSV-Vorsitzender Manfred Knöferl, „die Mannschaft ist voller Tatendrang.“

Das 1:1 am Sonntag zu Hause gegen Rehling wertet Knöferl keineswegs als Rückschlag. Denn für das vermeintlich magere Unentschieden gab es einen beredten Grund: den Ausfall des von einer Magen-Darm-Grippe heimgesuchten Holger Heimisch. Der Spielertrainer, der das Spiel der Gauer inzwischen aus dem Zentrum der Viererkette heraus dirigiert, ist neben Angreifer Tobias Nabe die Schlüsselfigur beim BSV. „Ohne Heimisch fehlt einer, der die Mannschaft antreibt“, sagt Knöferl über seinen Leitenden Angestellten. Heimisch, bereits in der achten Saison in Berg im Gau, wird heute wieder das Training leiten und am Sonntag, sofern es seine körperliche Verfassung zulässt, spielen.

Vor den Pöttmesern hat Knöferl Respekt. Mit Spielertrainer Andreas Meitinger in der Abwehr und Holger Schafnitzel im Mittelfeld sei der TSV wesentlich stärker als in der vergangenen Saison. Gleichwohl werde seine Mannschaft mit breiter Brust ins Spitzenspiel gehen. „Wir wollen vorne mitspielen und das tun wir jetzt. Wir sind gut drauf, warum also sollten wir nicht auch in Pöttmes etwas holen?“, orakelt Knöferl.

Nach dem 4:1-Triumph des BC Aichach in Petersdorf ist keine Mannschaft in der Kreisliga Ost mehr ohne Sieg. Der Ballspiel-Club (13./4) könnte am Wochenende in einen Goldenen Oktober starten. Nach seiner Vorstellung vom Sonntag wäre dies keine Überraschung. Die vier brasilianischen Neuzugänge mit den klingenden Namen Ezequiell Eustorgio Costa Souza, Romario Miguel de Oliveira, Fabiano Venerando de Oliveira und Matheus Ferreira do Nacimento (Nascimento ist Peles bürgerlicher Nachname) haben dem Team von Trainer Sascha Hrnjacki so viel Qualität verliehen, dass die Zuschauer an der Hohenrieder Straße aus dem Staunen nicht herauskamen.

Mit Fußballkunst vom Zuckerhut kann sich der BCA in den folgenden zwei Heimspielen aus den südlichen Regionen des Klassements verabschieden. Die Widersacher sind mit Griesbeckerzell (10./6) und Affing 2 (12./6) zudem nicht gerade Furcht einflößend. Allerdings sollte sich der Ballspiel-Club vor den Affingern in Acht nehmen, denn die haben ihre bisherigen zwei Siegen unterwegs errungen (in Langenmosen und Ecknach).

Der SC Griesbeckerzell (ein Sieg und vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen) geht zurzeit personell am Krückstock. Angesichts dessen findet es Spielertrainer Frank Mazur, gelinde gesagt, „nicht optimal“, dass dem Sportclub der Nachholtermin am Freitag „aufs Auge gedrückt“ worden sei. Schließlich steht für die Zeller am Sonntag beim TSV Rehling (7./11) gleich die nächste schwere Auswärtspartie an.

Dass Topangreifer Michael Funk (Flitterwochen und Studium) dem SCG weiterhin fehlen wird, ist ohnehin klar. Aber jetzt muss Mazur auch noch die Kopp-Brüder Stefan und Max sowie Max Klostermeir – die drei machen getrennt voneinander in den USA Urlaub - ersetzen. Anstelle Stefan Kopps wird der aus Holzheim gekommene Niklas Augart den Kasten bewachen. Der Trainer hofft, dass dafür Tobias Huber und Jonas Eichner rechtzeitig aus den Ferien zurückkommen, damit er die beiden wenigstens auf die Bank hocken kann. Austin Indiavo wird wie schon am Sonntag beim 1:3 gegen Burgheim wieder aushelfen, auch Mazur muss erneut ins Geschirr.

Trotz des eigenen Ungemachs und der Aichacher Aufrüstung sieht Mazur Zell nicht chancenlos. Er setzt darauf, dass seine Mannschaft den Derbycharakter für sich vereinnahmt. „Für uns ist das Spiel ein Highlight, ob es das für die Aichacher Spieler auch ist, bezweifle ich. Wie so oft, wird die Einstellung entscheiden, und da müssen wir einfach besser sein“, sinniert der 35-Jährige.

Von Heribert Oberhauser