Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.10.2013 12:27

Bahls Mut zur Offensive zahlt sich nicht aus

<p> <x_bildunterschr> <b>Roland Bahl hatte </b> am Sonntag allen Grund, sich mächtig aufzuregen. Von den Vorstellungen ihres Trainers war die Aindlinger Mannschaft beim 0:3 gegen Kottern weit entfernt.  Foto: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Roland Bahl hatte </b> am Sonntag allen Grund, sich mächtig aufzuregen. Von den Vorstellungen ihres Trainers war die Aindlinger Mannschaft beim 0:3 gegen Kottern weit entfernt. Foto: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Roland Bahl hatte </b> am Sonntag allen Grund, sich mächtig aufzuregen. Von den Vorstellungen ihres Trainers war die Aindlinger Mannschaft beim 0:3 gegen Kottern weit entfernt. Foto: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Roland Bahl hatte </b> am Sonntag allen Grund, sich mächtig aufzuregen. Von den Vorstellungen ihres Trainers war die Aindlinger Mannschaft beim 0:3 gegen Kottern weit entfernt. Foto: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Roland Bahl hatte </b> am Sonntag allen Grund, sich mächtig aufzuregen. Von den Vorstellungen ihres Trainers war die Aindlinger Mannschaft beim 0:3 gegen Kottern weit entfernt. Foto: Kerpf </x_bildunterschr> </p>

Aindling – Bei Kotterns Fußballern war die Stimmung am Sonntagnachmittag prima. Verständlich. Nach exakt einem Vierteljahr (1:0 bei Memmingen 2) hatten die Oberallgäuer mit dem 3:0 (1:0) in Aindling den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison errungen.

Die Aindlinger dagegen schlichen mit hängenden Köpfen in die Kabine. Ihr Zwischenhoch mit vier Siegen vom neunten bis zum zwölften Spieltag, das sie in der Landesliga Südwest vom vorletzten auf den achten Platz katapultierte, ist längst graue Vorzeit. Die Gegenwart heißt Tristesse. Gegen Kottern mussten die Rot-Weißen zum Hinrundenfinale die fünfte Pleite in Folge quittieren, rutschten mit 17 Punkten und dem schlechtesten Torverhältnis des Achtzehnerfelds (-21) auf Relegationsplatz 16 ab.

Und wenn man tief im Schlamassel steckt, dann passieren halt auch krumme Dinge wie beim 0:1, als Sven Wernberger einen Flachschuss Sezer Yazirs aus dreißig Metern durch die Hände ins Netz rutschen ließ (37.). Kotterns Trainer Kevin Siegfanz sprach von einem „schmutzigen Tor“. Der Kollege Roland Bahl wollte sich nicht einlassen, inwieweit Wernbergers Patzer die Torwartdiskussion am Lechrain wieder befeuern wird. Vor zwei Wochen beim 0:7 in Dinkelsbühl hatte sich Tobias Hellmann in der Halbzeit nicht mehr so recht im Zaum und wechselte sich quasi selbst aus, wurde danach erst einmal nicht mehr berücksichtigt. Am Sonntag war Hellmann krank.

Wernberger war zwar der Türöffner für den Kotterner Erfolg, aber viel mehr noch lag bei den Aindlingern das Angriffsspiel im Argen. Der TSV hatte während der gesamten Distanz nicht eine wirkliche Torchance – ein Armutszeugnis. Dabei hatte Bahl ganz mutig offensiver aufgestellt als zuletzt in Durach, mit Simon Knauer einen zweiten Stürmer (neben Patrick Modes) und mit Daniel Deppner einen echten Zehner gebracht. „Aber das hat alles nichts geholfen“, klagte Bahl hinterher. Sein Vorhaben, durch personelles Revirement das spielerische Element zu beflügeln, blieb ohne Resultat.

Siegfanz wunderte sich über die nur halbherzige Gegenwehr der Aindlinger, erinnerte in diesem Zusammenhang an große Schlachten, die er einst mit dem FC Kempten am Schüsselhauser Kreuz geschlagen hat. Damals sei dem Gegner nicht ein Zentimeter Boden geschenkt worden. Und was war diesmal? Er hätte sich auf eine Mannschaft eingestellt, die angesichts ihrer prekären Lage „Gras frisst“, sagt Siegfanz. Aber von bedingungsloser Einsatzbereitschaft und Leidenschaft war nichts zu sehen.

Bahl pflichtete Siegfanz bei: „Was wir heute geboten haben, war viel zu wenig.“ So werde seine Auswahl im Abstiegskampf nicht bestehen.

Josef Kigle stempelte seine Mannschaft als „Torso“ ab. Bei Vorstellungen wie jenen vom Sonntag beschleichen den Spielbetriebsvorsitzenden immer größere Zweifel, dass die Jungen den Wettbewerb um den Erhalt der Sechstklassigkeit im Kreuz haben. Seit Kilian Huber verletzt ausfällt, ist Kapitän Tobias Völker der einzige gestandene Ex-Bayernligaspieler im Kader. In der Winterpause soll die kickende Belegschaft nachgebessert werden, erklärt Kigle. Das ist aber leichter gesagt als getan. Schließlich ist der Klub wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet, um taugliche und damit auch nicht billige Spieler fürs Frühjahr zu akquirieren.

Zum Rückrundenstart kommt am nächsten Sonntag der TSV Friedberg (12./20) nach Aindling – ein Leidensgenosse. Auch der Aufsteiger bezog in Dinkelsbühl Prügel, zwar nicht so schlimm wie der einstige Vorzeigeklub des Landkreises, aber immerhin (2:5). Mit der Elf von Trainer Reinhard Kindermann hat der TSV noch eine Rechnung offen. Wie er am 21. Juli als Bayernliga-Absteiger die Saisonouvertüre beim Neuling 1:2 verlieren konnte, war damals noch vielen ein Rätsel. Heute hält sich die Verwunderung darüber eher in Grenzen.


Von HOberhauser
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