Trainer Martin Schreier hat also alles richtig gemacht, als er sich mit seinen Spielern entschloss, die finale in diesem Jahr angesetzte Partie unbedingt auszutragen. Immerhin wurde in der BOL nur in der Paarstadt gekickt, wobei sich das mit einer drei Zentimeter hohen Schneeschicht bedeckte Geviert in einem akzeptablen Zustand präsentierte.

Schreier wollte als Spitzenreiter überwintern, daraus hat er kein Hehl gemacht, nachdem das Spiel des bisherigen Ersten Durach in Mindelheim bereits am Freitag abgesagt worden war. Dass der BCA die Aufgabe meistern würde, mit vier Toren Differenz zu gewinnen, zeichnete sich alsbald ab. Zum einen fand er sich auf dem winterlichen Geläuf ausgesprochen gut zurecht, und dann war der Namensvetter aus Augsburg auch ein „sehr schwacher Gegner“, wie Schreier einräumte. Bis zum 0:4 coachte sein Kollege Christian Jauernig engagiert an der Seitenlinie, dann zog sich der 26-Jährige entnervt unters Dach der Ersatzbank zurück und ward in der Folge nicht mehr gehört.

„Super herausgespielte Tore“ registrierte Schreier im ersten Abschnitt. Der BCA spielte mit dem Abstiegskandidaten Katz’ und Maus. Und ausgerechnet sein Präsident erlebte das Spektakel nicht mit. Volker Weingartner hat in diesen Tagen geschäftlich im frühsommerlichen Südafrika zu tun, ließ sich aber auf dem Laufenden halten. Der Klubchef hätte seine Freude gehabt an manchem Treffer, ob an Würlls 1:0 nach Vogel-Zuspiel oder dem Doppelschlag von Matthias Jörg (5:0/32.) und Herbert Obele (6:0/33.). Am sehenswertesten waren die Tore David Buliks: das 3:0 mit einem platzierten 18-m-Schuss ins linke Eck (19.) und das 7:0 per Direktabnahme nach Vogel-Flanke.

Auffälligster BCA-Akteur im ersten Durchgang war aber Arthur Vogel. Der Angreifer erzielte zwar nur eines der acht Tore – das 2:0 per Kopf nach Uilacan-Hereingabe –, dafür hatte er bei fünf anderen seine Füße mit im Spiel. Beim 4:0, mit dem der BCA zwei Minuten vor halb drei für dreieinhalb Monate Platz eins eroberte, rammte Benni Reinhardt seinen Versuch endgültig über die Torlinie.

Aichachs Keeper Roman Artes fror erbärmlich angesichts ausbleibender Beschäftigung. Die Oberhausener, mit den Ex-Aindlingern Reinhold und Holger Eweka sowie dem früheren Aichacher Ibrahim Yildirim Yilmaz im Mittelfeld, kamen vor dem Seitenwechsel überhaupt nur einmal vor seinen Kasten durch Stefan Poddey (35.). Der hatte den Ball just in diesem Moment aber nicht zum Freund.

Mit Wiederanpfiff schaltete der Gastgeber einen Gang zurück. Dennoch schien es im gleichen Stil weiterzugehen. Nach Vogels 9:0 war Daniel Miethaner für den Vorstoß in den zweistelligen Bereich zuständig, Cosmin Uilacan drehte einen Freistoß wunderbar zum elften Tor in den rechten Winkel.

Dass seine Mannschaft dem eingewechselten Giuliano Papa (in grauer Vorzeit unter anderem bei Pipinsried und Dasing) zwischendurch das 1:10 schenkte und in der zweiten Halbzeit eine wahre Flut von Möglichkeiten ausließ, darunter mindestens eine Handvoll hundertprozentige (Würll, Vogel, Jörg) sah Schreier ihr nach. Man soll nicht unbescheiden sein. Bei den bemitleidenswerten Gästen, die sich als faire Verlierer erwiesen und kein einziges böses Foul zuschulden kommen ließen, schied Torhüter Sölcen Vural nach einer Kollision mit Vogel verletzt aus (70.). Ersatzmann Christian Mayer hat sich bei seiner Einwechslung bestimmt nicht träumen lassen, die verbleibenden zwanzig Minuten ohne Gegentor zu überstehen. Er schaffte es, weil es der BCA bei seinem Powerplay mit dem Abschluss überhaupt nicht mehr genau nahm.

Artes – Uilacan (69. Tischner), Hinkelmann, Miethaner, Neumann (46. Rupp) – Kaufmann (77. Labus) – Jörg, Bulik, Obele – Würll, Vogel.

Vural (70. Mayer) – Jung – Reinhardt, Szlagor – Poddey (46. Papa), Holger Eweka, Reinhold Eweka, Yildirim, Ergenler, Maiwald – Nerdinger (46. Schwarzenberger).

Ost (Riedlingen).

150.

1:0 (2.) Würll, 2:0 (15.) Vogel, 3:0 (19.) Bulik, 4:0 (27.) Reinhardt (Eigentor), 5:0 (32.) Jörg, 6:0 (33.) Obele, 7:0 (39.) Bulik, 8:0 (45.) Würll, 9:0 (50.) Vogel, 10:0 (54.) Miethaner, 10:1 (55.) Papa, 11:1 (65.) Uilacan.