„Wir müssen schon 100 Prozent geben, um die Spiele in der Landesliga zu gewinnen“, sagt Höß, „andererseits sind wir aber auch gegen keinen chancenlos.“ So sieht’s auch FCP-Spielertrainer Denis Dinulovic: „Wir sind zwar nur Außenseiter, wollen aber die Großen ärgern.“ Wenn man jedoch das nackte Zahlenmaterial sichtet, dann dürfte für die Gelb-Blauen heute nicht viel drin sein. Von bislang sechs Gastspielen an der Klosterstraße gewannen die Pipinsrieder noch keine einziges (zwei Unentschieden) – in der Saison 04/05 verloren sie sogar gegen Brucks „Zweite“. Dazu scheint der Sportclub in dieser Saison zu Hause unbesiegbar zu sein. Neben Tabellenführer Heimstetten ist Fürstenfeldbruck der einzige Landesligist, der noch ohne Heimniederlage ist.

In der Auswärtsschwäche sieht SCF-Trainer Thomas Holz eine Ursache, warum’s für den Tabellenvierten wohl nicht für ganz vorne reichen wird. Neun Punkte liegen die Brucker hinter dem Zweiten Eichstätt (47) schon zurück, erst am vergangenen Sonntag haben sie mit dem 1:2 in Schwabmünchen weiter wertvollen Boden eingebüßt. Noch hat aber Holz den Aufstieg nicht abgehakt, immerhin seien ja noch 36 Punkte zu vergeben, so der frühere Aindlinger.

Dass es gerade auswärts immer wieder Rückschläge gegeben hat, führt Holz darauf zurück, dass er im vergangenen Sommer einen kompletten Neuaufbau betreiben musste. „Von 14 Neuzugängen sind neun Stammspieler“, erklärt der 35-Jährige. Andererseits weiß er auch um die Erwartungshaltung an der Amper, die mit Zugängen aus der Regional- (Schmid) und Bayernliga (Lippert, Schien, Maison) sowie des Ex-Profis Marco Toppmöller verbunden sind. „Wenn wir noch nach vorne wollen, müssen wir jetzt eine Serie starten“, sagt Holz, „um aber aufzusteigen, muss alles passen.“ Zuletzt in Schwabmünchen machte sich das Fehlen von Marcel Maison (Kahnbeinbruch), Michael Schien („Unser Ideengeber“/Holz) und Christoph Ullmann (beide Grippe) deutlich bemerkbar.

Bei der Größe des Pipinsrieder Spielerkaders (27 Spieler) sollte man eigentlich meinen, dass die Gelb-Blauen personelle Ausfälle locker wegstecken könnten. Mitnichten. „Das Leistungsgefälle ist zu groß“, so Höß. Und auch sein weiterhin verletzter Spielertrainer Dinulovic klagte erst unlängst gegenüber dem Präsidenten, dass von hinten keiner nachrücke. Höß berichtet von einem Trainingsspiel am vergangenen Dienstag, das die erste Garnitur gegen die zweite haushoch gewonnen habe, bei den Reservisten ist derzeit keiner dabei, der sich für die erste Elf aufdrängt. Das wiederum macht den Präsidenten fast schon fuchsteufelswild: „Jeder will Landesligaspieler sein, aber bei einigen geht’s zum linken Ohr rein und beim rechten wieder raus, wenn der Trainer etwas sagt.“

Zumindest hat sich mit Manfred Leidenberger ein Stammspieler wieder einsatzfähig gemeldet, hingegen fallen mit Thomas Oberhauser (Weisheitszahn-OP) und Dinulovic zwei gesetzte Akteure aus. Letzterer wollte sich eigentlich auf die Bank setzen, nun hat den Slowenen die Grippe erwischt, so dass er sein Engagement für heute Abend aufs Coaching beschränken muss.