Im Frühjahr, Anfang April bis Ende März, beginnt die Kürbiszucht mit dem Einpflanzen. Dafür ist ein guter Kern mit den richtigen genetischen Voraussetzungen wichtig, weiß Asam. Statt beim Baumarkt, habe er ihn auch in diesem Jahr beim Spezialisten gekauft. Ganze 400 Euro kostete es den Züchter. Eingepflanzt wird der teure Samen in Asams 140 Quadratmeter großem Gewächshaus. Es steht auf dem Bauernhofgelände seiner Familie und barg dieses Jahr Platz für zwei Riesenkürbisse. Warum ihn ausgerechnet der Kürbis so fasziniert? Michael Asam isst eigentlich gar keinen Kürbis, er schmecke ihm nicht besonders. Das Besondere am Kürbis sei aber, dass er sehr schnell sehr viel wachsen kann - bis zu 20 Kilo pro Tag. Das mache ihn einfach zum interessantesten Gewächs. Die Kürbiszucht sei damit nicht nur das „spannendste Hobby” sondern auch „eine Wissenschaft für sich”, erklärt Asam. Sein Zuchtwissen stammt hauptsächlich von anderen Züchtern und aus Internetforen. In der Kürbis-Community „geht es nur miteinander”, es sei kein Konkurrenzkampf verdeutlicht der 48-Jährige. Trotzdem sei die Gemeinschaft nicht groß, das Hobby koste nämlich viele Nerven. Es gebe Jahre in denen der Kürbis einfach nichts werde: Er fault, platzt oder geht gar nicht erst auf. Diese Frustration bewege viele Anfänger zum Aufgeben. Nicht aber den Heretshausener, auch er habe schon Kürbisse verloren. Sein erster Kürbis habe nur 200 Kilo gewogen. Trotzdem machte er weiter, gewann 2017 Platz drei und belegte auch 2016 sowie 2018 Plätze im mittleren Bereich. Jeder Sieg sei ein Ansporn weiter zu machen. Um diese Rekordzahlen zu erreichen musste Asam jeden Tag zwei Stunden vor und nach der Arbeit investieren. Bis zu 200 Liter Wasser benötige der Kürbis täglich um die gewünschte Masse zu erreichen. Nach den Monaten der intensiven Arbeit folgt der große Moment: die Ernte. Diese sei heikel, weil etwas an der Unterseite kaputt sein könnte. Mithilfe von Hebegeschirr und acht Schlaufen wird die Riesenpflanze von einem Stapler angehoben. Zum Wettbewerbsort im baden-württembergischen Ludwigsburg wird sie per Transporter gefahren. Dort angekommen folgt das Wiegen. „Es bleibt spannend bis zum Schluss”, schwärmt Asam. Denn bis zu dem Moment wisse kein Züchter das genaue Gewicht seines Kürbisses. Das mache das Kürbiszüchten so aufregend. Der Kürbis wächst bis zu 20 Kilo am Tag