Diese Impfaktion läuft parallel zur Arbeit der Impfzentren, die am Sonntag ebenfalls wieder - mit Anmeldung - geöffnet haben und wird durch die ehrenamtlichen Helfer des BRK organisiert, wobei andere Hilfsorganisationen, Personal aus den Arztpraxen sowie der Landkreis und die Impfzentren unterstützen. Ziel sei es, allen impfwilligen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ab 60 Jahren bis Sonntagabend ein Impfangebot machen zu können, betont Landrat Stefan Löwl in dem Zusammenhang.Im Dachauer Land möchte man bis kommenden Sonntag eine Impfquote, damit sind die Erstimpfungen gemeint, von 21 Prozent erreichen. Gestern lag die nach Schätzungen des Landratsamts bereits bei knapp über 19 Prozent. Dementsprechend zuversichtlich zeigte sich Löwl im Gespräch, dass diese Marke bis zum Ende der Woche sogar überschritten werden könnte. „Wenn alles klappt”, betont der Landrat. Auf jeden Fall hätte der Landkreis derzeit mehr Impfstoff zur Verfügung, als er Zeit hätte, ihn an die Frau oder den Mann zu bringen. „Wir fahren die Impfzentren im Dreischichtbetrieb von 9 bis 22 oder sogar 23 Uhr”, erklärte Löwl gestern. Hausärzte und Impfzentren legen also Sonderschichten ein. Während der oberbayerische Landkreis voran prescht, ist man im Wittelsbacher Land weit entfernt von 19 oder gar 21 Prozent. Hier lag der Anteil der erstimmunisierten Bürgerinnen und Bürger am Montag bei 13,6 Prozent. Was machen die Dachauer anders als der Landkreis Aichach-Friedberg? Der Landkreis Dachau konnte sich in der vergangenen Woche eine Sonderzuteilung von Impfstoff sichern. So konnten innerhalb der vergangenen Tage bereits über 5500 Erstimpfungen durchgeführt werden. Weitere 4000 Erstimpfungen sind bis einschließlich Sonntag schon fest terminiert. Ziel ist es, innerhalb von zehn Tagen über 10 000 Landkreisbürger zu impfen. Die Sonderzuteilung besteht aus 8000 Impfdosen des Herstellers Astrazeneca, der aktuell nur für Personen ab 60 Jahren empfohlen wird. Dazu muss man wissen, dass Erstimpfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca in den Impfzentren nur noch bis einschließlich 18. April erfolgen können. Zweitimpfungen bleiben davon übrigens unberührt und finden plangemäß nach zwölf Wochen statt. Daraus resultierend bekamen die Landratsämter in Bayern die Gelegenheit, eine höhere Menge an Impfstoff von Astrazeneca zu bestellen. Das Landratsamt in Dachau hat die einmalige Chance genutzt, ihren Bürgern schneller eine Impfung zu ermöglichen. Im Wittelsbacher Land waren den Verantwortlichen quasi die Hände gebunden. Landkreissprecher Wolfgang Müller erklärt dazu: Im Wittelsbacher Land habe man sich, anders als im Landkreis Dachau, für einen externen Dienstleister in Sachen Impfungen entschieden. Hier betreibt die Firma Vitolus die Impfzentren in Dasing und Kissing. Vitolus habe die personellen Kapazitäten kurzfristig aber nicht schnell genug hochfahren können. Entsprechend konnte der Landkreis Aichach-Friedberg auch nicht zusätzlich Impfdosen des Herstellers Astrazeneca ordern. Denn was will man mit mehr Impfstoff, wenn es niemanden gibt, der ihn auch verimpfen könnte?Im Dachauer Land werden die Impfzentren in Dachau und Karlsfeld, von BRK und Johannitern betrieben, die können ihre Kapazitäten offensichtlich schneller aufstocken.