Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.03.2022 17:37

Masken beibehalten

Immer wieder könnten Betten nicht belegt werden, weil die Schichten nicht zusammenkommen. Seit zehn bis 14 Tagen gehe das so. Zwar seien die Kliniken nie in den normalen Regelbetrieb übergegangen, aber aktuell sei der Personalmangel das „begrenzende Element”, erklärt Mayer. Viele der positiv getesteten und dann fehlenden Mitarbeiter würden bei den obligatorischen Tests zu Schichtbeginn erkannt.

Gleichzeitig nehme die Belegung der Normalstation mit Corona-positiven Patienten in letzter Zeit um etwa zehn Prozent zu. Auch der Anteil derjenigen, die wegen Corona ins Krankenhaus kommen, steige wieder. Gestern wurden 15 Patienten behandelt, einer davon auf der Intensivstation. Dort sei die Belegung laut Mayer seit Omikron stabil bei etwa 20 Prozent, vor einigen Monaten war die Intensivstation voll mit Corona-Patienten, die sich mit der Delta-Variante infiziert hatten.

Die aktuellen Corona-Regeln gelten noch bis 2. April. Danach entfallen fast alle Maßnahmen. Außer in Hotspots. Ganz Bayern als solchen einzustufen, fordern die Landtagsgrünen. Der gesundheitspolitischen Sprecherin Christina Haubrich aus Merching geht es dabei vor allem um die Beibehaltung der Maskenpflicht in solchen Innenräumen, in die jeder muss. Supermärkte etwa. „Das ist ein minimaler Eingriff, aber sehr, sehr effektiv”, meint Haubrich. Auch ältere Menschen sollten weiterhin ohne Angst einkaufen können. Zumindest die „banalen Hygiene-Maßnahmen”, wie etwa eine Maskenpflicht in Innenräumen aufrecht zu erhalten, hält auch Mayer für wichtig. Gleichzeitig glaubt er nicht mehr daran, dass das Gesundheitssystem noch überlastet werde - vorausgesetzt, es komme keine gefährlichere Variante. Was ihm zur Zeit mehr Sorgen bereitet: „Die Isolationspflicht enthält uns Mitarbeiter vor, die von ihrer Verfassung her arbeiten könnten.” Daher ist Mayer der Ansicht, man müsse sich entscheiden: Entweder das strenge Test- und Isolationssystem aufrechterhalten, dann aber auch in einen Lockdown gehen. Dass das niemand wolle, versteht der Klinikchef. Oder man müsse aufhören, so rigide zu testen und zu isolieren - und in Kauf nehmen, dass sich „sensibles Klientel” mit Corona infiziere.


Von Verena Heisserer
north